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Gleit- und Nassschneeproblematik im Vordergrund!

Erstellt am 7. April 2019

Mit den frühlingshaften Bedingungen und dem Niederschlagseintrag der letzten Woche kommt es mehr und mehr zu einer Durchfeuchtung und somit Destabilisierung der Schneedecke. Es muss jederzeit und aus allen Expositionen mit spontanen Nass- oder Gleitschneelawinen gerechnet werden. Trotz fortschreitender Ausaperung existieren in den Hängen der Hochlagen noch große Mengen Schnee, die bei einer Auslösung Lawinen großen Umfangs bilden können. Geöffnete Schneemäuler und Risse in der Schneedecke sollen als Gefahrenzeichen gesehen und mögliche Einzugsbereiche gemieden werden! Mit der Destabilisierung der Schneedecke steigt auch die Gefahr brechender Wechten, die in der Folge Lawinen auslösen können!

Es sind schon sehr viele Nass- und Gleitschneelawinen abgegangen, wie hier vom Kaiserschild (links) oder auch vom Pfaffenstein (rechts) zu sehen, aber es gibt auch noch ausreichend Potential für weitere spontane Lawinenabgängen sowie Wechtenbrüche! (Quelle: LWD)

Nord-Süd Kontrast

Erstellt am 23. März 2019

Zurzeit herrschen an allen von der Sonne erreichten Hängen frühlingshafte Bedingungen mit isothermer, teils durchfeuchteter Schneedecke. Das bedeutet einerseits, dass die Gleitschneeaktivität wieder zunimmt, wie beispielsweise im Pölsental.

Frische Gleitschneelawine am ostseitigen Hang des Schwarzkargrabens.

Andererseits verliert die Schneedecke im Laufe des Tages rasch an Festigkeit, was zu spontanen oder von Tourengeher/innen ausgelösten Nassschneelawinen führen kann.  

Frische Nassschneelawinen an der Südseite des Hauseck nahe der Edelrautehütte (geschlossen).

In schattigen, nordseitigen Rinnen, die kaum von der Sonne erreicht werden, zeigt sich ein anderes Bild: Die Schneedecke ist kalt und großteils locker. Das Fundament ist oft von Schwimmschnee geprägt, der in großen Höhen (über 2200 m) eventuell noch als Schwachschicht wirken kann. In tieferen Lagen, wie an unserem Profilstandort, herrschen allerdings großteils stabile Verhältnisse.

Profilstandort in der Nordrinne des Großen Hengst auf etwa 2140m.

Becherkristalle im Schneedeckenfundament.


Technische Probleme mit der Homepage und LAWIS

Erstellt am 12. März 2019

 

Liebe Nutzerinnen und Nutzer der LWD-Steiermark Homepage,

derzeit haben wir aufgrund einer Server-Umstellung leider einige technische Probleme, was zur Folge hat, dass die Darstellung der Inhalte teilweise etwas seltsam aussieht oder veraltet ist. Zumindest Zweiteres lässt sich dadurch lösen, dass ihr die Seite in eurem Browser aktualisiert bzw. den Verlauf löscht (z.B. am Desktop PC das geringelte Pfeilchen anklicken oder Strg+F5 drücken bzw. am Mobilen Endgerät (Handy) je nach Browser aktualisieren bzw. die Browserchronik löscht). Insbesondere betrifft das die Darstellung der Stationsdaten im LAWIS.

Wir arbeiten daran, die Probleme so schnell wie möglich zu beheben!

Euer LWD-Steiermark Team


Erkundung älterer sowie Abgänge frischer Gleitschneelawinen und Stationsreparatur am wärmsten Februartag der Messgeschichte

Erstellt am 1. März 2019

Im Rahmen des Interreg Projektes CROSSRISK, für das die ZAMG Steiermark ein System zur lokalen Lawinenvorhersage auf der Veitsch aufbaut, waren wir am 28.02. mit Mitgliedern der lokalen Lawinenkommission unterwegs um uns ein Bild der aktuellen Gleitschneesituation am Breitriegel (Veitsch) zu machen. Auf dem südexponierten Hang haben sich während der frühlingshaften Bedingungen der letzten zwei Wochen (am 18. und 19.02) zwei große Gleitschneelawinen gelöst und leider auch die Schneepegel, die zur Überwachung der Schneehöhe im Anrissgebiet installiert wurden, mitgerissen.  Schneedeckenuntersuchungen zeigen, dass die Schneedecke auch in 1780m Höhe bereits bis zum Boden durchfeuchtet ist. Im Zuge der Begehung konnten wir auch weitere Gleitschneemäuler im Bereich Hundschupfen und auch im oberen Bereich des Breitriegels  beobachten, die sich bisher noch nicht gelöst haben.

Blick auf den Breitriegel mit den abgegangenen Gleitschneelawinen. Quelle: LWD
Großflächige Ablagerung einer Gleitschneelawine am Breitriegel (links) und Gleitschneemäuler im Bereich Hundschupfen mit meterhohen Verwerfungen die eher wie Bergschrund aussehen …. Quelle: LWD

Zudem wurden notwendige Wartungsarbeiten an der Messstation im Gipfelbereich durchgeführt. Der Strahlungsschutz der Luftfeuchte- und -temperaturmessung  wurde wahrscheinlich witterungsbedingt zerstört und musste erneuert werden.

Auch im Bereich der westlichen Schallerrinne gab es auf den steilen, sonnseitigen Wiesenhängen massive Gleitschneeaktivitäten. Am wärmsten Februartag in der Messgeschichte wurden zum Abschluss einer sehr milden und  strahlungsreichen Wetterphase erwartungsgemäß in vielen Regionen unterschiedlich große Gleitschneelawinen, vereinzelt auch Nassschneelawinen registriert.

Reparatur der Station Veitsch im Gipfelbereich, wo heuer überduchschnittlich viel Schnee liegt (links). Gleitschneelawine im Bereich der Schallerrinnen. Quelle: LWD 
 
Witterungsbedingte frische Lawine (Anriss rechsts) im Bereich der Kammapitze. Quelle: BMI/Püreschitz
Unmittelbar beobachteter Gleitschneeabgang am Leobner. Quelle: BMI/Püreschitz

Gleitschneelawinenabgang vom Bosruck, 26.02.2019

Erstellt am 26. Februar 2019

An der steirischen Südseite des Bosrucks löste sich am Dienstag in der Nacht von den Südhängen unterhalb des Bosruckgipfels  eine Gleitschneelawine in Richtung Igelsfeldalm. Im Rahmen der derzeitigen Lawinensituation gilt es (abseits eines so gut wie ausschließlich den Tourenbereich betreffenden Altschneeproblems) den Fokus vor allem auf Gleit- und Nassschneelawinen zu richten. Die in den Fotos ersichtliche Lawine, die die Hütten der Igelsfeldalm nur knapp verfehlte, unterstreicht dies. Wie schon des Öfteren im „Aktuellen“-Blog geschrieben, ist der Zeitpunkt des Abgangs von Gleitschneelawinen schwer vorherzusagen, lediglich sich öffnende Schneemäuler können auf einen bevorstehenden Abgang hindeuten. Aufgrund der heuer in den Nordstaulagen üppigen Schneemengen können solche Auslösungen zum Teil recht große Ausmaße erreichen.

Die Lawine, die sich vom Kitzstein löste … (Quelle: Karl Völkl, LK Ardning)
… verfehlte die Hütten denkbar knapp. (Quelle: Karl Völkl, LWK Ardning)

Eine weitere derzeit im Hinblick auf die Lawinensituation zu beachtende Gefahrenquelle geht von Nassschneelawinen aus. Sie unterliegen im Vergleich zu Gleitschneelawinen einem stärker ausgeprägten Tagesgang. Relevant ist in diesem Zusammenhang, in wie weit sich die Schneedecke während der Nachtstunden verfestigen kann. Dies hängt hauptsächlich vom Bewölkungsgrad, von der Luftfeuchtigkeit, von den Temperaturen sowie von der Stärke der darauf folgenden tageszeitlichen Einstrahlung ab. So kann sich die Schneedecke während klarer, trockener Nächte deutlich besser verfestigen, als dies bei bewölkten, feuchten Bedingungen der Fall ist. Umso stärker dieser nächtliche Stabilitätsgewinn während der Ausstrahlungsphase ist, desto länger benötigt die folgende Tageserwärmung und die Sonneneinstrahlung, um die Schneedecke wieder zu destabilisieren.


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