Verhältnisse auf der Planneralm
Erstellt am 25. Februar 2019
Das vorangegangene Wochenende bot zum Teil traumhafte Tourenbedingungen. Während es im Zuge des Niederschlagsereignisses am vergangenen Freitag in Höhenlagen unterhalb etwa 1300m regnete und die Schneeoberflächen in der Folge massiv verharschten, fiel in den Hochlagen bis zu einem halber Meter Neuschnee. Stürmischer Wind aus nördlichen Richtungen bildete zum damaligen Zeitpunkt frischen Triebschnee, der letztlich jedoch nicht so störanfällig war, wie es zunächst den Anschein hatte.
Mit dem in den kommenden Tagen erwarteten Temperaturanstieg und zeitweiliger Sonneneinstrahlung tritt die Gleitschneeaktivität wieder in den Vordergrund der Lawinengefährdung. Dementsprechend konnten auf der Planneralm sowohl entladene, ältere Gleitschneelawinen als auch – auf (eventuell) künftig bevorstehende Abgänge hindeutende – Gleitschneemäuler gesichtet werden.
Viele Nass- und Gleitschneelawinen in den letzten Tagen
Erstellt am 20. Februar 2019
Durch den seit 14.2. bis gestern anhaltenden Hochdruckeinfluss herrschten überwiegend Sonnenschein und frühlingshafte Bedingungen in der gesamten Steiermark. Die Temperaturen lagen zu Mittag in 2000m durchwegs um +4 Grad und in 1500m schon bei +8 Grad. Durch die Einstrahlung und die Erwärmung verlor die Schneedecke an Stabilität was vermehrt zu spontanen Nassschneelawinen führte. Außerdem hat sich durch das Schmelzen des Schnees eine nasse Schmierschicht am Schneedeckenfundament zum Boden gebildet oder reaktiviert, was wiederum rege Gleitschneeaktivität bewirkte.
Aus steilen sonnseitigen Hängen wurden viele Nass- und Gleitschneelawinen registriert, die aufgrund des vielen Schnees vom Jänner teilweise mächtige Anrisshöhen aufwiesen.
Der zusätzliche Wassereintrag in die Schneedecke ist ein ausschlaggebender Faktor für Nass- und Gleitschneelawinen. Während aber die Nassschneeaktivität der tageszeitlich bedingten Verstärkung von Einstrahlung und Erwärmung folgt, können Gleitschneelawinen davon unabhängig jederzeit spontan abgehen und sind daher sehr schwer vorherzusagen.
Eingeschränkter Betrieb Aufgrund technischer Probleme
Erstellt am 17. Februar 2019
Aufgrund technischer Probleme sind einige Serviceleistungen unsere Seite zurzeit nicht oder nur unvollständig verfügbar. So ist bspw. nur eine Auswahl der 3-Tages-Stationsdaten aktuell. Wir bitten um Verständnis, wir versuchen die Probleme so rasch wie möglich in den Griff zu bekommen!
Der Winter gibt wieder ein kräftiges Lebenszeichen!
Erstellt am 10. Februar 2019
Das Wetter stellt sich wieder auf Hochwinter um! Heute Abend erreicht eine Kaltfront die Ostalpen. In der Nacht auf Montag setzt entlang der Tauern und Nordalpen Schneefall ein, die Schneefallgrenze sinkt dabei rasch bis in Täler. Am Montag schneit es den ganzen Tag, am meisten in den Nordalpen. Der Nordwestwind wird dabei zunehmend stürmisch. Die Temperaturen sinken um etwa 10 Grad. Auch am Dienstag schneit es in den Nordstaugebieten anhaltend und der stürmische Wind legt noch an Stärke zu. In 2.000m hat es dann -14 Grad. Die Schneefälle halten zumindest bis Mittwochmittag an. Die Wettermodelle geben für die kommende Niederschlagsperiode Neuschneesummen bis 90cm an!
Damit steigt auch wieder die Lawinengefahr deutlich an: einerseits durch Schneebrettlawinen, deren Wahrscheinlichkeit mit den umfangreichen Triebschneeeinfrachtungen zunimmt. Andererseits durch Gleitschneelawinen, da das Gewicht des Neuschnees das Gleiten beschleunigen könnte!
Vielseitige Lawinensituation in der Steiermark
Erstellt am 4. Februar 2019
Der Wetterverlauf der vorangegangenen Tage hat auch maßgeblich die Lawinensituation beeinflusst. Die sehr milde Witterung, zwischenzeitlich zum Teil bis in höhere Bereiche gefallener Regen und Schneeverfrachtungen durch zeitweise stürmischen Wind in den Hochlagen waren die prägenden Elemente, die diese ereignisreiche Situation entstehen ließen. Alles in allem waren es letztlich vier (mehr oder weniger parallel laufende) Lawinenprobleme, die eine ganze Reihe von Selbstauslösungen verursachten und auch bei Unfällen eine Rolle spielten:
- Nassschnee-,
- Gleitschnee-,
- Triebschnee- und
- Altschneeproblematik
Mit Schwerpunkt in den tieferen Lagen waren die milden Temperaturen in Kombination mit dem Regeneintrag dafür verantwortlich, dass die Schneedeck an- bzw. durchfeuchtet wurde. Nassschneerutschungen während der Niederschlagsphase wie auch Gleitschneeentladungen waren die Folge. Während das Nassschneeproblem mit dem Abklingen der Regenfälle und aufgrund des darauffolgenden Temperaturrückgangs (derzeit) keine Rolle mehr spielt, bleibt die Gleitschneeaktivität auch in kälteren Phasen bestehen. Ein bodennaher Schmierfilm zeigt sich aufgrund der guten Isolationseigenschaften der in den Nordstaugebieten sehr mächtigen Schneedecke von kurzfristigen Temperaturrückgängen unbeeindruckt. Es bleibt somit zu befürchten, dass uns diese Thematik – in mehr oder weniger stark ausgeprägten „Schüben“ – über den gesamten restlichen Winter begleiten wird.
Abseits dieser die spontanen Lawinenabgänge betreffenden Punkte fiel in den Hochlagen bei zum Teil stürmischen Bedingungen Neuschnee, wodurch auch wieder frischer Triebschnee entstanden ist, der im Tourenbereich so oft das Hauptproblem darstellt. Diese Verfrachtungen sind besonders auch in jenen Regionen recht störanfällig, in denen älterer Oberflächenreif oder kantige Zwischenschichten überdeckt wurden. Und das ist jener Punkt, in denen auch tieferliegende Schwachschichten ins Spiel kommen. Dies trifft hauptsächlich (aber nicht nur) die südlichen schneeärmeren Gebirgsgruppen, in denen die Altschneeproblematik den Schneedeckenaufbau schwächt. Die Störanfälligkeit der Schneedeckenbasis spiegelt sich auch beim Lawinenunfall am Kreischberg wider, wo bei der Abfahrt einer sechsköpfigen Gruppe ein Bruch im aufbauend umgewandelten Altschneefundament erfolgte. Die resultierende Schneebrettauslösung verlief zum Glück relativ glimpflich. Der Grund für die Bildung dieser instabilen Schneedeckenbasis waren die vergleichsweise geringmächtigen Schneehöhen. Dieser Umstand förderte den Prozess der aufbauenden Umwandlung (hoher Temperaturgradient in „dünner“ Schneedecke) und somit die Ausprägung von kantigen Kristallen (stellenweise Becherkristalle, Tiefenreif), die aufgrund ihrer Größe und Form sehr schlecht binden und somit störanfällig sind.