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Wochenend-Wetterausblick

Erstellt am 11. November 2017

Wie die ALARO-Modellprognose zeigt, erwarten uns am Wochenende mit Schwerpunkt in den Nordstaugebieten der Steiermark knapp 30 Liter/m² Niederschlag. Zunächst liegt die Schneefallgrenze noch um 1500m, sie sinkt ab Montag im Zuge einer markanten Abkühlung jedoch bis in die Tallagen ab. Neuschnee führt in Kombination mit dem stärker werdenden Nordwestwind zu zunehmend winterlichen Verhältnissen. In den Hochlagen können sich frische Triebschneelinsen ausbilden.

ALARO-Niederschlagsprognose bis Montag in der Früh. Quelle: ZAMG

Winterliche Verhältnisse auf den Bergen

Erstellt am 9. November 2017

Die teils ergiebigen Schneefälle der letzten Tage sorgen zurzeit auf den Bergen für eine Schneelage, wie sie Anfang November schon mehrere Jahre nicht mehr vorherrschte. Die ersten Schigebiete haben bereits eingeschränkten Skibetrieb aufgenommen.

Aktuelle Schneelage in der Steiermark. (Quelle: ZAMG)

Während der Schnee von Sonntag auf Montag  bei geringen Windgeschwindigkeiten gefallen ist, sorgte am Dienstag auflebender Südostwind stellenweise für Umlagerungen, in exponierten Lagen wurde die Schneeoberfläche vom Wind bearbeitet. Im Rahmen einer Erkundung im Dachsteingebiet wurde die Stabilität der Schneedecke in einem NO-Hang untersucht. Neben ein paar eingelagerten Krusten, die z.Z. noch keine Auswirkung (Förderung der aufbauenden Umwandlung) auf die Schneedecke haben, besteht eine eingelagerte Graupelschicht, die bei unserem Test als Schwachschicht fungierte, jedoch nur bei großer Belastung angesprochen werden konnte. Vereinzelt wurden kleinere Gleitschneerutsche aus steilen Wiesenhängen beobachtet.

Teilbruch beim Stabilitätstest in der eingelagerten Graupelschicht. (Quelle: LWD)
Schneeprofil Dachstein vom 08.11.. (Quelle: LWD)

Bis zum Wochenende wird es wieder etwas milder, zudem werden keine großen Neuschneemengen erwartet. Voraussichtlich meldet sich der Winter ab Sonntag mit frostigen Temperaturen erneut zurück.

Großwetterlage am 10.11.: In Nordeuropa formiert sich bereits der nächste Kaltluftvorstoß, der uns spätestens am Montag erreichen wird. (Quelle: ZAMG)

Neuerlicher Wintereinbruch bis in tiefere Lagen

Erstellt am 6. November 2017

Ein sich abschnürendes Tief mit kalten Luftmassen von Skandinavien hat von Sonntag auf Montag die Schneefallgrenze bis auf 900 m Seehöhe absinken lassen und stellenweise ausgiebige Neuschneemengen gebracht. Die INCA-Analyse und verschiedene Wetterstationen zeigen, dass in den Bergen der Obersteiermark bis zu 50cm Neuschnee gefallen sind.

INCA-Neuschneeanalyse von Montag, 6.11.2017 7 Uhr früh für die letzten 24 Stunden. (Quelle: ZAMG)
Stationsdaten von der Planneralm, der deutlich erkennbare Wetterlagenwechsel (Föhn bricht zusammen, kalte Lutmassen sikern von Norden ein) sorgt zusammen mit einem Tief im Süden für Neuschnee und Temperaturrückgang. (Quelle: LWD)

Am Samstag, noch vor den kräftigen Niederschlägen von Sonntagnacht auf Montag, war das Hochschwab-Plateau schon fast bereit für die erste Skitour.

Blick von den Aflenzer Staritzen Richtung Westen zum Hochschwabgipfel und zur Eismauer. (Quelle: Pilz A.)

Das Höhentief wandert weiter vom Golf von Genua Richtung Osten und bringt bis Donnerstag noch neuerliche Niederschläge wobei die Schneefallgrenze von ca. 1000 m Seehöhe langsam ansteigt. Der Schwerpunkt der Niederschläge liegt in den kommenden Tagen eher in der südlichen Steiermark, wodurch laut Prognose besonders das westliche Randgebirge sowie die Gurk- und Seetaler Alpen am meisten Neuschnee abbekommen werden.

Prognose des Neuschnees für die nächsten 48 Stunden ab 6.11.2017 0 Uhr. (Quelle: ZAMG)

Obwohl der Neuschnee meist bei geringem Windeinfluss gefallen ist, kann in höheren Lagen, in denen bereits eine Schneedecke vorhanden war, die Verbindung zwischen Neu- und Altschneeschicht unzureichend sein. Lokal gilt es auf ein vorherrschendes Triebschneeproblem zu achten! An frische eingeschneiten, steilen Grashängen kann zudem die Schneeauflage auf den noch warmen Böden als Gleitschneerutsch abgleiten.


Schnee und Sturm in den steirischen Bergen

Erstellt am 27. Oktober 2017

Am Wochenende gibt der herannahende Winter wieder ein  deutliches Lebenszeichen von sich. In kurzer Folge überqueren zwei Kaltfronten die Ostalpen und bringen heftigen Regen, auf den Bergen viel Schnee und orkanartigen Wind aus Nordwest. Die Schneefallgrenze sinkt schon am Freitag auf etwa 1200 m, um nach einer kurzen Wetterberuhigung in der Nacht von Sonntag auf Montag bis unter 1000 m abzusinken.

Die Wetterprognosen kündigen bis inklusive Sonntag in den Nordstaugebieten etwa 100 mm Niederschlag und gut 70 cm Neuschnee an. Der Neuschnee wird vom stürmischen Nordwestwind stark verfrachtet, wodurch in den Hochlagen in dieser Saison erstmalig ein relativ weit verbreitetes Lawinenproblem (Triebschnee) entsteht.

Prognositzierte Niederschlagssummen von Freitag bis Sonntag
Prognosizierter Neuschnee bis Sonntag mittag.

500 Teilnehmer beim Lawinensymposium in Graz

Erstellt am 10. Oktober 2017

Am Samstag, 7. Oktober 2017, fand in Graz das 2. Internationale Lawinensymposium statt, veranstaltet von den Naturfreunden Österreich und der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Das Interesse war sehr groß, rund 500 Besucherinnen und Besucher informierten sich bei Vorträgen, Workshops und im Ausstellerbereich.

Der Saal der Arbeiterkammer war bei allen Vorträgen sehr gut gefüllt. (Foto: Leitgeb)

Internationale Referenten aus Norwegen, Kirgistan, Deutschland, Schweiz und Österreich berichten beim 2. Internationalen Lawinensymposium in Graz über die neuesten Erkenntnisse in der Schnee- und Lawinenkunde, analysierten Lawinenunfälle vom Ereignis bis zur gerichtlichen Untersuchung und zeigten, wie im Gelände optimale Entscheidungen getroffen werden können.

Bei der Verlosung zum Ende der Veranstaltung durften zwei unserer ausländischen Gäste (Rune Engeset (Norwegen) und Aleš Poredoš (Slowenien)) als Glücksfeen agieren. (Foto: Leitgeb)

Rückmeldungen zum „Nachmittagsbericht" sehr gut

Auch der Nutzen jüngster Neuerungen im Lawinenwarndienst wurde besprochen. So zeigt eine Umfrage, dass die Veröffentlichung des Lawinenlageberichts am Nachmittag sehr gut angenommen wurde, sagt ZAMG Lawinenexperte Arno Studeregger: „Die Lawinenwarndienste Steiermark, Niederösterreich und Kärnten veröffentlichen seit der letzten Wintersaison den täglichen Lawinenlagebericht nicht mehr in der Früh, sondern bereits am Vortag bis spätestens 18 Uhr. So erhalten die Tourengeher mehr Zeit für eine optimale Planung ihrer Schitour. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass sie die Neuerung als ´besser, zutreffender und informativer´ sehen. Das ist sehr erfreulich."

Vertreter der Naturfreunde Österreich schlugen daher beim Lawinensymposium vor, österreichweit den Lawinenlagebericht bereits am Vortag auszugeben und eine Version in englischer Sprache auf der Website der Europäischen Lawinenwarndienste (www.avalanches.org) zu veröffentlichen.

Auch über die Schwierigkeiten der Lawinenprognose wurde berichtet und diskutiert. Beim Vortrag von Christian Pehsl von der ZAMG ging es speziell um die Probleme bei der Prognose der Schneefallgrenzen. (Foto: Leitgeb)

Erste Erfahrungen mit „W3-Matrix"

Weiters berichteten der bayrische Lawinenexperte Bernd Zenke und Martin Edlinger (Naturfreunde) von den ersten Erfahrungen mit dem sogenannten W3-Konzept „Wer geht wann wohin?"). Es dient der Selbsteinschätzung für eigenverantwortliches Handeln im winterlichen Gebirge. Wintersportlerinnen und -sportler stufen sich anhand einer Matrix selbst ein und erhalten so unter anderem Informationen, welches Gelände für sie geeignet ist und welche Fortbildungsmaßnahmen optimal wären. Die Rückmeldungen aus den seit 2016 durchgeführten Aus- und Fortbildungen hoben den durch die Matrix strukturierten Zugang zur Lawinenausbildung hervor, und die Praxis zeigte, dass Ausbilder und Teilnehmer durch den definierten Kompetenzbereich auf den einzelnen Ebenen schnell zueinander finden.

Parallel zu den Vorträgen wurden auch vier Workshops zu verschiedenen Themen angeboten, welche alle mehr als ausgebucht waren. (Foto: Leitgeb)

Der Lawinenwarndienst bedankt sich für eure zahlreiche Teilnahme und hofft, dass ihr viele Informationen für euren kommenden Winter mitgenommen habt!

Und für alle die nicht dabei waren oder nochmal die spannenden Inhalte des Symposiums nachlesen wollen, gibt es den Tagungsband >>HIER<< zum Herunterladen.

Zusätzlich findet ihr alle Fotos der Veranstaltung  >>HIER<< zum Durchschauen!


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