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Erkundungsflug und Stationswartung

Erstellt am 28. Februar 2016

Am Samstag dem 27.2. führte eine Stationswartung den LWD auf den Grimming. Dort wurde die Wetterstation von Eis befreit und der Temperaturfühler getauscht.

Grimming im Vordergrund mit Blick nach Westen ins Ennstal. Quelle: LWD

Danach wurde der Erkundungsflug über Johnsbach und das Gesäuse bis zur Hohen Veitsch fortgesetzt. Während des Fluges wurden einige Lockerschneelawinen gesichtet, bei denen der geringe Neuschnee der letzten Woche spontant abrutschte.

Aus extrem steilem Gelände wurden einige Lockerschneerutsch gesichtet, hier am Zeiritzkampel. Quelle: LWD

Im Allgemeinen ist die Schneesituation unterdurchschnittlich und in den tieferen Lagen sowie den Südseiten ist der Schnee häufig schon wieder ausgeapert.

Tamischbachturm mit unterdurchschnittlichen Schneemengen für diese Jahreszeit. Quelle: LWD

Schneedeckenuntersuchung Seetaler Alpen

Erstellt am 25. Februar 2016

Im Rahmen einer Einsatzübung der Alpinen Einsatzgruppe Murtal/Murau wurde vom Lawinenwarndienst Steiermark und der Alpinpolizei eine Geländeerkundung und Schneedeckenuntersuchung an der Westseite des Zirbitzkogel durchgeführt.

 

Die Profis der alpinen Einsatzgruppe in Aktion bei einer sehr anspruchsvollen Lawinenübung. Übungsannahme: 8 Verschüttete, 9 Einsatzkräfte.

 

Die Schneeverhältnisse in den Seetaler Alpen sind derzeit bescheiden: Die Hänge und Rücken sind großteils völlig abgeblasen, aber in östlich und südlich exponierten Hängen und in Rinnen und Mulden finden sich kleinräumige, aber teils beachtlich mächtige Triebschneeansammlungen.

 

Die Schneeverhältnisse an der Westseite des Zirbitzkogels (Blick Richtung SW): Großteils abgeweht, nur in Rinnen und Mulden kleinräumige Triebschneeansammlungen.

Die an einem nordwestlich exponiertem Hang durchgeführte Schneedeckenuntersuchung (siehe Schneeprofil in der Abbildung unten) zeigte eine großteils kompakte Schneedecke, bestehend aus sehr kleinen, runden Kristallen (Endstadium der abbauenden Schneeumwandlung), einigen Schmelzharschkrusten und Eislamellen und einer sehr weichen Schicht aus großen, kantigen Kristallen in Bodennähe (beginnende Schwimmschneebildung). Der erweiterte Kompressionstest ergab einen Bruch dieser Schicht bei mäßiger Belastung (ECTP14).

Wegen der sehr festen Schneetafel wäre an der Stelle des Schneeprofils keine Lawinenauslösung möglich gewesen. Vorsicht ist allerdings an den Übergängen von Bereichen mit wenig Schnee zu viel Schnee geboten. Dort findet sich einerseits eine stärker ausgeprägte Schwimmschneeschicht, die als leicht störbare Schwachschicht zur Verfügung steht und andererseits eine dünnere darauf liegende Schneetafel, welche die Initiierung eines Bruchs durch Belastung von oben zulässt. Ein derartiger Initialbruch breitet sich meist in Bereiche mit größerer Schneemächtigkeit aus und führt dann unweigerlich zu einer Schneebrettlawine. Es besteht also durchaus ein latentes Altschneeproblem.

 

Schneedeckenaufbau NW-seitig: Beginnende Schwimmschneebildung in Bodennähe, sehr kompakte Schneetafel darüber, einige Eislamellen und Schmelzharschkrusten.


Erkundung Stuhleck

Erstellt am 21. Februar 2016

Eine Schneedeckenerkundung am Stuhleck am 20.2. zeigte insbesondere in den südöstlich ausgerichteten Hängen des Steinkorbs beachtliche Triebschneeansammlungen, die an diesem Tag von den Tourengehern wohl zu Recht gemieden wurden.

In einem Schneeprofil und Stabilitätstest in einem kleinen (schwächer eingewehten) Südosthang konnte die Schwachschicht zwischen frischer Triebschneeauflage und Altschneedecke schon bei sehr geringer Belastung ausgelöst werden, allerdings war an dieser Stelle die Triebschneeauflage zu geringmächtig, um eine Bruchfortpflanzung zu ermöglichen. Eine zweite, tiefer liegende Schwachschicht in der Altschneedecke könnte in Zukunft in Bezug auf Nassschneelawinen eine Rolle spielen.

Eingewehte östlich exponierte Hänge des Steinkorbs am Stuhleck.

 

Schwachschicht zwischen frischer Triebschneeauflage und Altschneedecke.

 

Die Rücken und windzugewandten exponierten Hänge sind wie so oft stark abgeblasen.

 

Der Wind ist nicht nur der „Baumeister von Lawinen“, sondern malt auch wunderschöne Bilder ins Gelände.


Verhältnisse auf der Hohen Veitsch

Erstellt am 17. Februar 2016

Gestern unternahm der Lawinenwarndienst eine Erkundungstour auf die Hohe Veitsch, wobei wir von unserem niederösterreichischen Wetter- und Lawinenmelder Sepp Stanglauer begleitet wurden. Das Wetter war relativ günstig, obwohl zwar die Wolken überwogen und im Gipfelbereich auch immer wieder für Sichtbehinderungen sorgten, lockerte es anfangs kurzfristig sogar auf.

Die Schneeverhältnisse waren von einer kompakten, stabilen Altschneedecke geprägt. Darauf lag eine dünne Neuschneeschicht des vorangegangenen Niederschlagsereignisses. In ausgesetzteren Bereichen legte der Wind zu und war deutlich zu spüren. Wie witterungsbedingt bereits im Vorfeld zu befürchten war, vereiste die Wetterstation im exponierten Gipfelbereich. Leider war der Strahlungsschutz des Temperaturfühlers „leicht angeschlagen“ und konnte nur provisorisch fixiert werden – eine Stationswartung steht hier noch bevor…

Es herrschten recht günstige Wetter- und Tourenbedingungen. Auch die Schallerrinne war recht griffig und gut fahrbar.

 

Im Gipfelbereich verschlechterten teils aufliegende Wolken immer wieder die Sicht. Rechts im Bild die von Anraum überzogene Station im Gipfelbereich der Hohen Veitsch.

 

Enteisungs- und provisorische Reparturarbeiten gemeinsam mit unserem Wetter- und Lawinenmelder Sepp Stanglauer.

Gleitschneemäuler im Bereich Wildalpen

Erstellt am 14. Februar 2016

Mit der Kombination aus zeitweiliger Sonneneinstrahlung und den derzeit ziemlich milden Temperaturen schreitet die Setzung der Schneedecke voran. Im Gegenzug nimmt allerdings auch die Neigung des schwerwerdende Schnees zu kleineren Abgängen zu, wie die Fotos unseres Wetter- und Lawinenmelder Hermann Kain (im Bereich Wildalpen) zeigen. Gut zu erkennen sind auch die geöffneten Schneemäuler auf den bewaldeten Steilhangzonen.

Geöffnete Gleitschneemäuler aufgrund der milden Witterung. (Quelle: Hermann Kain)

 

Kleinere Rutschungen aus bewaldeten Steilrinnen. (Quelle: Hermann Kain)

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