Aussichten für das Wochenende – Nassschnee- und Triebschneesituation!

Erstellt am 15. November 2019

Der Föhn hat am Donnerstag und Freitag rasch viel Schneemächtigkeit vom Neuschnee von Mittwoch weggeschmolzen. Das Temperaturniveau ist in allen Höhen deutlich angestiegen, der Südwind hat sich intensiviert und weht nun stürmisch, auf den Gipfeln teils orkanartig.

Die Schneedecke am Grimming konnte sich mit dem starken Südföhn rasch setzten. (Quelle: LWD)

Am Samstag stecken die Berge oft in Wolken und es regnet abgeschwächt besonders wieder in den Niederen Tauern und im Süden. Die Schneefallgrenze liegt um 2000m Seehöhe. In den Nördlichen Kalkalpen weht weiterhin kräftiger Südföhn und hier kann es zwischendurch auch etwas auflockern. In 2000m sind 1 bis 2 Grad zu erwarten.

In der Nacht auf Sonntag frischt der Südföhn besonders in den Nordalpen wieder auf und der Niederschlag legt wieder zu. Ein Starkregenband zieht von Westen langsam ostwärts über die Steiermark und bringt verbreitet bis zu 20mm Niederschlag, in den Gurk- und Seetaler Alpen und den Niederen Tauern etwa das Doppelte bei einer Schneefallgrenze um 2000m.

ECMWF - 24h Niederschlagsprognose für den Sonntag (17.11.) (Quelle: ZAMG)

Am Montag lockert es dann in der gesamten Steiermark auf, der Niederschlag und der Wind lassen rasch nach.

Für die Beschreibung eines detaillierten Schneedeckenaufbaus fehlen noch umfangreichere Rückmeldungen aus dem Gelände. Die Schneedecke besteht im Wesentlich aus zwei Schichten, aus den Neuschneephasen um den 6. und 13. November, wobei die obere Schicht durch den Wind bearbeitet und gepresst wurde. Die Verbindung ist zum Teil schlecht, da die Schichten unterschiedliche Härten aufweisen und somit eine potentielle Schwachschicht existiert. Speziell durch den Südwestwind bzw. Südföhn haben sich in hochgelegenen Nordsektoren Triebschneebereiche gebildet, die durch geringe Zusatzbelastung von Wintersportlern als Schneebrettlawinen ausgelöst werden können.

Schon durch geringe Zusatzbelastung ist die Auslösung eines Schneebretts möglich, wie hier auf der Turrach. (Quelle: https://www.snezak.si/plazovi/104.html)

In den tieferen Regionen unter 2000m hat der Regeneintrag zu einer Durchfeuchtung der Schneedecke geführt. Es muss mit spontanen Gleit- und Nassschneerutschen gerechnet werden!

Bei Unternehmungen im Gelände ist Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr unbedingt notwendig!