Erkundung auf der Planneralm

Erstellt am 8. März 2015

Der steirische Lawinenwarndienst ist am Samstag, dem 7. März 2015 auf die Planneralm gefahren um sich von den gefallenen Neuschneemengen bzw. den vorhandenen Gefahrenstellen ein Bild zu machen. Nachdem die Wetterstation am großen Rothbühel von etwas Anraum - der sich in der stürmischen, neuschneereichen Phase letzte Woche bildete - befreit wurde, erstellten die Mitarbeiter in einem südseitigen Hang ein Schneeprofil. Um die lokalen Unterschiede zwischen Schatt- und Sonnseite herauszuarbeiten, wurde ein weiteres Profil  nordseitig im Bereich der Gläserkoppe gegraben.

Die Schneeprofile zeigen, dass südseitig der frische Neuschnee auf einer dünnen Schmelzkruste liegt, welche nordseitig nicht vorhanden ist. Allgemein hat sich der ältere Trieb- und umgewandelte Neuschnee unter dem frischen Neuschnee bereits gut gesetzt. Diese gut miteinander verfestigten runden Körner und Filz liegen auf einer kantig-runden Schmelzformschicht, die Potential für eine Schneebrettauslösung birgt. Eine weitere Schwachschicht bilden die kantigen Formen über dem härteren kompakten Altschneefundament.

Lufttemperatur von Samstag 7.3.2015 und Sonntag 8.3.2015 an der Lawinenstation Planneralm Großer Rotbühl. (Quelle: LWD)

Die Temperaturen stiegen gestern schon deutlich und bleiben auch am neuen Wochenanfang mild. Diese und die Sonneneinstrahlung begünstigen spontane Nassschneelawinen und stellenweise sogar Schneemäuler und Gleitschneelawinen.

Beispielbild für eine Gleitschneelawine. (Quelle: LWD)