Erkundung der Verhältnisse in den östlichen Nordalpen

Erstellt am 29. Dezember 2014

Nach dem morgendlichen Telefonat mit unserem Wetter- und Lawinenmelder auf der Veitsch, Josef Scheikl entschieden sich die Mitarbeiter des Lawinenwarndienstes aufgrund der herrschenden Schnee- und Wetterbedingungen die Situation eben dort zu erkunden. Nach einem Aufstieg entlang der beschilderten Route Richtung Graf Meran Haus in einer weitgehend lockeren und ungebundenen Schneedecke wirkte der vorhergesagte stürmische Nordwind kurz vor dem Ausstieg auf das Plateau bereits kräftig auf die zahlreichen Alpinisten und die Schneedecke ein.

Unangenehmer Nordwind und leichter Schneefall unmittelbar beim Graf Meran Haus auf ca. 1830m Seehöhe   

Bei der Abfahrt durch die SW-exponierte Schallerrinne bildeten sich an den Randbereichen bereits frische Einfrachtungen (spröde, gebundene Triebschneeauflage auf lockerer Schneeschicht), die sich mit anhaltendem Wind im Tagesverlauf und in der darauffolgenden Nacht vermehrt in den Leeseiten oberhalb der Waldgrenze ausbilden konnten.

Typische Situation: Triebschnee.  Kalter, verfrachtungsfähiger Schnee und Wind führt zur Ausbildung von Triebschneebereichen

Die herangeführten arktischen Luftmassen sorgen zusammen mit dem stürmischen Wind zurzeit für extreme gefühlte Temperaturwerte auf den Bergen.

„Wind-Chill“ Temperatur in der Steiermark vom 28.12.2014