Rege Lawinenaktivität in den vergangenen Tagen, weiterhin angespannte Triebschneesituation am Wochenende

Erstellt am 18. Jänner 2019

Die erste Hochdruckphase nach ca. 15 Tagen Nordströmung sorgte am Mittwoch und Donnerstag erstmals für anhaltenden Sonnenschein und einen deutlichen Temperaturanstieg in den steirischen Bergen. Die Folge war wie erwartet eine starke Gleitschneeaktivität in allen Höhenlagen, wie sich bei einer ausgiebigen Erkundung mit dem BM.I zeigte.

Der Größenvergleich mit einer sich sonnenden Gams zeigt eindrucksvoll die Mächtigkeit der Schneedecke im Bereich des Gleitschneemauls an der Südseite der Aflenzer Staritzen. (Quelle: Schadl, LK Turnau)
Mächtige Gleitbewegungen in den südexponierten Steilflanken des Hochangers. (Quelle: LWD)
Viel Schnee auf der Turnauer Alm. (Quelle: LWD)
Auch in den Eisenerzer Alpen war die rege Gleitschneeaktivität zu erkennen, wie hier auf der Südostseite des Speikkogels. Quelle: (shorty the.)
Frische Abgänge in den steilen Südflanken des Rauschkogels. (Quelle: LWD)
Spontane Schneebretter (die wahrscheinlich vermehrt am vergangenen Dienstag (15.01.) abgegangen sind) wurden bei der Erkundung in den Eisenerzer Alpen (Bild) und im Hochschwabgebiet in Summe nur selten registriert. (Quelle: LWD)
Größerer Gleitschneeabgang in der Westseite des Eisenerzer Reichensteins. (Quelle: LWD)

Trotz der allgemeinen Setzung der Schneedecke, die sowohl an den Schneepegeldaten als auch im SNOWGRID-Modell gut zu erkenne ist, gestalten sich die Schneedeckenverhältnisse aufgrund des Windes, der auf den Bergen nahezu anhaltend stürmisch war und am Donnerstag zeitweise auf südliche Richtungen drehte, weiterhin angespannt! Ältere und frisch gebildete Triebschneeablagerungen sind ab den lichten Waldbereichen aufwärts weiterhin leicht störbar, was durch Rückmeldungen und Schneeprofile bestätigt wird.

Im Modell zeigt sich die Setzung der Schneedecke sowie der Neuschneezuwachs im Süden deutlich.  (Quelle: ZAMG)
 
Auch in den Stationsdaten ist die Setzung der Schneedecke anhand der Pegeldaten gut zu erkennen. Die Wind- und Temperaturdaten zeigen jedoch, dass weiterhin Schnee verfrachtet wurde, dessen Störanfälligkeit mit nachhaltig tiefen Temperaturen erhalten bleibt! (Quelle: LWD)

Die Situation wird sich auch am Wochenende ähnlich darstellen, trotz freundlicherem Wetter und weniger Wind bleiben bestehende Schwachschichten (unterschiedliche harte Einlagerungen, stellenweise Oberflächenreif und lockere, aufgebaute Kristalle) durch die tiefen Temperaturen konserviert.