Kälte - Sturm- Schnee

Erstellt am 6. Jänner 2017

Der heutige Dreikönigstag war auf den Bergen einer der kältesten Wintertage der letzten Jahre. In 2.000m lagen die Lufttemperaturen bei -22 Grad. Dazu wehte böiger Nordwind mit Spitzen bis 100 km/h, was gemäß Wind-Chill- Einstufung eine gefühlte Temperatur von knapp -40 Grad ergibt! Und die Schneezuwächse des gefallenen Schnees erreichten in den letzten 48 Stunden bis zu 50 cm.

Temperaturen bis -24 Grad an der Station Ebenstein. Quelle: Stationsnetz LWD

In den Nordalpen und Tauern fanden großräumige Schneeumlagerungen statt, der stürmische Wind griff bis in Tallagen durch. Es bildeten sich in Folge Einwehungen diffus in alle Hangrichtungen. Erfahrungsgemäß kommt es bei derartigen Bedingungen nicht nur in den Hochlagen, sondern auch unter der Waldgrenze zu massiven Triebschneeproblemen. Gemäß den Informationen unserer Lawinenmelder sowie unserer eigenen Beobachtungen war der umgelagerte Schnee zumindest in tiefen Lagen erstaunlich spannungsarm, also pulvrig. Eine Erklärung dafür wäre der besonders kalt gefallene Schnee, welcher sich trotz des Windeinflusses schlecht bindet.

Anders sieht die Situation in den Hochlagen aus: hier wurde der Schnee vom Wind massiv bearbeitet und stärker verfestigt. Außerdem treten hier die an schneeärmeren Stellen die alten Schwachschichten leichter hervor.  Davon zeugen auch einige Lawinenunfälle von heute, die aber alle glimpflich ausgingen.

Das Anfertigen von Schneeprofilen kostet bei diesen Wetterbedingungen auch dem LWD einige Überwindung. Foto: LWD