Lawinenkommissionskurs in Wildalpen, 30.01. bis 01.02.2019

Erstellt am 2. Februar 2019

Der für Mitte Jänner (14.01. bis 16.01.2019) geplante Lawinenkommissionskurs musste aufgrund der zum damaligen Zeitpunkt stark angespannten Schnee- und Lawinensituation, in der die Kommissionen im Dauereinsatz standen, verschoben werden. Ende Jänner (30.01. bis 01.02.2019) konnte der dreitägige Kurs schließlich wie ursprünglich geplant in Wildalpen durchgeführt werden. Bei der Weiterbildung nahmen zusätzlich zu den Kommissionsmitgliedern aus der Steiermark und jenen aus Niederösterreich auch Straßenbedienstete teil.

Wie bereits der erste Kurs auf der Turrach war auch jener in Wildalpen nicht nur sehr gut besucht sondern im wahrsten Sinne des Wortes auch grenzüberschreitend. (Quelle: LWD)

Neben allgemeinen Vorträgen rund um den Themenkreis „Schnee- und Lawinenkunde“ stand vor allem das Starkschneefallereignis des Jänners mit all seinen Auswirkungen im Mittelpunkt des Kurses. Beteiligte aus unterschiedlichen Bereichen konnten am „runden Tisch“ die gemeinsame Bewältigung der herausfordernden Wetterlage in all ihren Facetten diskutieren. Auch in einzelnen Pausen zwischen den Themenblöcken tauschten sich die Kommissionsmitglieder untereinander aus und schilderten ihre Erlebnisse während dieser kritischen Phase.

Ein Vortrag von Richterin Dalia Tanczos über die rechtlichen Rahmenbedingungen (links) und eine von Renate Renner geleitete Diskussionsrunde zum „Jännerereignis“ (rechts). (Quelle: LWD)

Der Geländetag (31.01.) konnte bei perfekten Bedingungen am Hockkar durchgeführt werden. Hier ging es um die Schneeprofilaufnahme wie auch um die Durchführung von unterschiedlichsten Stabilitätstests, um eine Situationsbewertung im Hinblick auf eine mögliche Sperrung der Straße (Übungsannahme) vorzunehmen. Dieses „Übungsbeispiel“ war recht nahe an der Realität, wenn man sich das Szenario rund um die Mitte Jänner zum „Katastrophengebiet“ erklärte Region vor Augen hält.

Das tiefverschneite Hochkar bot am Geländetag eine perfekte Bühne für die Schneedeckenerkundungen. (Quelle: LWD)
Die erhobenen Profile wurden im Anschluß im LAWIS eingegeben und das darauf aufbauende Übungsbeispiel in Kleingruppen ausgearbeitet. (Quelle: LWD)

Die Durchführung der Geländeerkundung auf niederösterreichischem Boden unterstreicht die symbiotische Zusammenarbeit der steirischen und niederösterreichischen Lawinenwarndienste, Kommissionsmitglieder und Straßenbetreiber.

Seitens des Kursteams möchten wir uns bei der Lawinenkommission Wildalpen (allen voran bei ihrem Obmann Hermann Kain) für die perfekten Rahmenbedingungen dieses Kurses bedanken. Ein weiteres „Dankeschön“ gebührt den Bergbahnen am Hochkar, deren Liftanlagen uns für den gemeinsamen Geländetag zur freien Nutzung zur Verfügung standen!