Schneedeckenerkundung Sonnschienalm-Gebiet

Erstellt am 28. Jänner 2016

Am Mittwoch, 27.01.2016 wurde vom LWD Steiermark eine Schneedeckenerkundung im südlichen Hochschwabgebiet durchgeführt. Einerseits waren die allgemeinen Auswirkungen des starken Regens zu Wochenbeginn festzustellen, anderseits wurde am Standort der Station Sonnschienalm der Durchfeuchtungsgrad der Schneedecke mit Modellberechnungen (ZAMG-Projekt SAMURAI)  gegenübergestellt. Außerdem wurde die Messungen der seit kurzem im Einsatz befindlichen Lawinensonde AVATEC mit den Ergebnissen „manueller Schneeprofile“ verglichen.

Der starke Regen vom 25.1. reichte bis über 2.000m (Ebenstein) hinauf. Am Bild deutlich zu erkennen ist die Rinnenbildung durch das am kalten Schnee abfließende Regenwasser.

Die relativ hohen Temperaturen sowie der Regen haben zu einem deutlichen Rückgang der Schneehöhen geführt. Abgesehen von eingewehten Hangzonen erreichen die Gesamtschneehöhen kaum mehr als 50 Zentimeter. Trotzdem wurde der Schnee noch nicht vollkommen durchweicht, da der Schnee aufgrund der Kälteperiode der vergangenen Woche noch Kältereserven hatte. Der Sulzschnee wies daher zumindest am Vormittag noch firnartige Bedingungen auf.

Dort, wo die Sonne nicht hinkommt, findet sich auch noch eine Schwachschicht in Form von Oberflächenreif in der Schneedecke. Dieser entstand vor allem zwischen 21. und 23.1 und wurde dann zugeschneit.

Oberflächenreif, diese Schicht kann nur über einen CO- Test sichtbar gemacht werden.

Mit einer neuen Schneeprofilsonde können unterschiedliche Schneehärten rasch sichtbar gemacht werden.  Das Gerät ist im Prinzip eine automatische Rammsonde, die innerhalb einiger Sekunden Werte liefert.

Station Sonnschienalm, wo die neue Sonde getestet wurde.

Nach einigen Test-Einstichen liefert die Sonde ein recht genaues Profil über die Härte- bzw. Dichteverhältnisse innerhalb der Schneedecke. Mit einem Handprofil lassen sich hingegen diese Härte-Unterschiede nur ganz grob bestimmen. Rückschlüsse über die Stabilität der Schneedecke sind aber bei beiden Methoden nur bedingt möglich. Hier bedarf es nach wie vor weiterer Testverfahren, um etwaige Schwachschichten aufzuspüren.

Vergleich Schneeprofil automatische Sonde (links) und Handprofil (rechts).