Stellungnahme von Seiten des Alpenvereins zu einem Tourenforumseintrag

Erstellt am 3. Februar 2015

Zum Tourenforumsbeitrag über die Lawine am Leobner vom 31.1.2015 (http://www.lawine-steiermark.at/tourenforum/beitraege-anzeigen/leobner-lawine/) nimmt Michael Larcher aus der Bergsport-Abteilung des Alpenvereins Stellung:

"Als Bergführer, Gerichts-Sachverständiger und Leiter der Bergsportabteilung im Alpenverein (ÖAV) möchte ich zu dem Bericht über eine AV-Tour auf den Leobner Stellung beziehen: Mit Stop or Go©, der Alpenverein-Akademie, unseren Publikationen (zB bergundsteigen) und unseren Empfehlungen für Gruppengrößen bei geführten Bergsport-Veranstaltungen haben wir in den letzten 20 Jahren sehr viel weiter gebracht. In Österreich besitzt der ÖAV in Sicherheitsbelangen eine Vorreiterrolle, was nicht zuletzt durch die sehr günstige Unfallbilanz bei AV-Touren belegt wird.

Das am Leobner von einer ÖAV-Sektion praktizierte Verhalten steht in krassem Gegensatz zu unserem Leitsatz: "ÖAV-Touren sind ein Qualitätsprodukt!" Ein Bericht wie dieser erinnert mich an die Zeit vor mehr als 20 Jahren. Damals waren häufig viel zu große AV-Gruppen unterwegs. Man war stolz, wenn 20, 30 und mehr mit einem Tourenführer unterwegs waren. Inzwischen haben sich Risikobewusstsein, Know how sowie der Aus- und Fortbildungslevel von ehrenamtlichen ÖAV-TourenführerInnen enorm gesteigert. Heute haben wir auch klare Empfehlungen: max. 8 TN pro TourenführerIn.

Im gegenständlichen Fall kommt noch verschärfend hinzu, dass der Leobner auf Grund seiner Geländecharakteristik eine ernst zu nehmende Skitour ist und die aktuellen Verhältnisse angespannt waren. Vonseiten der Bergsportabteilung im Hauptverein werden wir in dieser Sache aktiv werden und mit der veranstaltenden Sektion ein Gespräch führen. Zudem werden wir unsere Qualitätsstandards (siehe http://bit.ly/1voWXV4 und http://bit.ly/16lLc6O) wiederholt in Erinnerung bringen
." - Mag. Michael Larcher