Unfallanalyse Guschen

Erstellt am 23. Februar 2015

Gemeinsam mit der Alpinpolizei wurde der tödliche Lawinenunfall Guschen analysiert. Eine Person fuhr am 22.02.2015 in einem extrem steilen Nordhang ein und löste dabei eine Lawine aus. Die Anrisshöhe betrug bei der Einfahrt 20cm. Die höchste Anrissmächtigkeit betrug 100cm. Das Schneebrett war 60m breit und ca. 400m lang. Die Person wurde vom Schneebrett mitgerissen und wurde tödlich verletzt.

Als Schwachschicht fungierten kantige Formen bzw. Schwimmschnee oberhalb einer harten Schicht, welche sich um den 10.01.2015 gebildet hat (siehe Schneeprofil Guschen). Die gleiche Schwachschicht wurde auch beim Lawinenunfall Lahnerleitenspitz festgestellt.

Was heuer bei den tödlichen Lawinenunfällen auffällt:

  • alle Auslösungen sind im Nordsektor

  • Hangsteilheiten (extrem steil):  +- 45 Grad

  • Lawinenart: Schneebretter

Lage der Lawinenbahn, Quelle: BEV

 

Anrisshöhe bei der Einfahrt, Quelle: LWD

 

Die Lawine wurde genau beim Übergang von schneearmer zu schneereicher Zone ausgelöst. 

Maximaler Anrisshöhe: 100cm, Quelle: LWD
Lawinenlänge: ca. 400m, Quelle: LWD