Vom Triebschnee- ins Altschneeproblem

Erstellt am 30. Dezember 2016

Die letzten Tage des Jahres brachten im Nordstaugebiet endlich den lang ersehnten Schnee, der aber bei stürmischem Nordwind fiel. Abgeblasene und teilweise vereiste Stellen sowie mit viel Triebschnee beladene Bereiche wechseln daher auf engem Raum.

 

Schneeverhältnisse auf der Planneralm. (Foto: LWD)

 

Südlich des Alpenhauptkammes fiel dagegen kaum Schnee. Am meisten bekamen noch die Seckauer Tauern, wo aber nach wie vor die schneefreien Bereiche dominieren.

 

Überblick über die Schneeverhältnisse in den Seckauer Tauern. Blick vom Rosenkogel Richtung Osten (Ringkogel, Pletzen). (Foto: Martin Edlinger)

 

Am Freitag, wenige Tage nach dem Schneefall, zeigte ein Blick in die Schneedecke, dass sich der Triebschnee sonnseitig weitgehend gesetzt hat. Trotz Graupeleinlagerungen ist die Schneedecke südseitig kaum störanfällig.

 

Südseitig sind am Großen Rotbühel bestenfalls unregelmäßige Brüche in der Schneedecke zu erzeugen, was sonnseitig für relativ stabile Verhältnisse spricht. (Foto: LWD)

 

Schattseitig sieht die Situation anders aus: Unter einer Schmelzharschkruste schwächen kantige Kristalle und Schwimmschnee das Schneedeckenfundament. Je nach Festigkeit der Harschkruste und des darüber liegenden Schneepaketes kann diese Schwachschicht mehr oder weniger leicht gestört werden und zu Schneebrettlawinen führen. Das somit entstandene Altschneeproblem tritt also vorwiegend nordseitig auf und ist oberflächlich auch für geübte Skitourengeher nicht zu erkennen!

 

Leicht auszulösender Bruch unterhalb einer Harschkruste (Gläserkoppe, 2020 m, nordostseitig). (Foto: LWD)

 

Unter der Harschkruste sind vielerorts kantige Kristalle beachtlicher Größe (und teils außergewöhnlicher Form, rechtes Bild) zu finden. Derartige Kristalle sind typisch für Schwachschichten in der Schneedecke. (Foto: LWD)