Warmfront sorgte für Sturm und Triebschnee!

Erstellt am 26. Dezember 2016

Am Christtag (25.12.) sorgte eine von NW durchziehende Warmfront vor allem in den Nordalpen sowie abgeschwächt in den nördlichen Niederen Tauern für Neuschnee. Am meisten Schnee bekamen die westlichen Nordalpen (Dachsteinregion, Totes Gebirge) und das Hochschwabgebiet in den östlichen Nordalpen, hier fielen sich in höheren Lagen um 30cm Neuschnee. Der Schneefall war auf den Bergen meist mit starkem bis stürmischem NW-Wind verbunden, was zu teils umfangreicher Verfrachtung und Triebschneebildung führte. Betroffen sind vor allem leeseitige (also speziell die Expositionen SW bis NO) Geländeformen wie Rinnen und Mulden, in denen sich der Triebschnee als gebundene Schneetafel auf einer gesetzten, harten Altschneeoberfläche ablagerte. Die Bindung zwischen dem Altschnee und der Triebschneeauflage ist aufgrund vorhandener kantiger, bindungsarmer Kristalle und mitunter entstandenem Reif an der Oberffläche ungünstig und kann leicht gestört werden. Zudem sind Schichten unterschiedlicher Härte innerhalb der Triebschneeauflage als potentielle Schwachschichten zu werten. Im windausgesetzten Gelände konnte sich zudem der Schnee hinter Geländekanten ablagern, Übergänge von wenig zu viel Schnee sollten beachtet werden! Mit der fortlaufenden Erwärmung konnte sich der Neuschnee bereits etwas setzten (siehe Pegel- und Temperaturverlauf), in mittleren und tiefen Lagen wurde bzw. wird er angefeuchtet.

Warmfrontdurchgang mit Neuschnee, stürmischem NW-Wind und Erwärmung, dokumentiert an der Station Grimming. Die Erwärmung macht sich auch am Schneepegel bemerkbar. Quelle: LWD
Überblick uber die Neuschneemengen vom 24.12. - 26.12. analysiert durch das Modell SNOWGRID . Quelle: ZAMG

Der heutige Stefanitag gestaltet sich sehr mild, es werden bis in 2000m Höhe Plusgrade erreicht. Vorerst fällt kaum Niederschlag, stellenweise kann sich sogar kurz die Sonne zeigen, jedoch bleibt uns der stürmische NM-Wind erhalten! Am Abend erreicht von Nordwesten eine Kaltfront die Steiermark, die für eine deutliche Abkühlung und etwas Neuschnee und frischen Triebschnee in den Nordstauregionen sorgt.

Weitere Aussicht: Wintereinbruch!

Der Dienstag verläuft allgemein kalt und stürmisch, frisch gebildeter Triebschnee muss speziell in den neuralgischen Geländeformen (Rinnen, Mulden) beachtet werden! Am Nachmittag beginnt es speziell in den Nordalpen wieder etwas zu schneien. Am Mittwoch zeichnen sich aus heutiger Sicht speziell in den Staugebieten der östlichen Nordalpen sowie in den westlichen Nordalpen teils massive Neuschneefälle bei anhaltend stürmischem Wind ab! Der Lawinenwarndienst wird morgen Dienstag im Rahmen des Prognoseberichts über die Verhältnisse informieren.