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Erkundungsflug Dachstein

Erstellt am 29. Jänner 2024

Nach dem anhaltenden starken Wind wurde am Sonntag der windschwache Tag genützt um mit der Lawinenkommission Ramsau am Dachstein einen Erkundungsflug durchzuführen.

Abbildung 1                Quelle LWD

Abbildung 1 zeigt Lockerschneelawinen, die am Sonntag spontan abgegangen sind. Während des gesamten Fluges wurden jedoch nur vereinzelt spontane Lockerschneelawinen gesichtet.

 

Abbildung 2: Station Eiskar                                   Quelle: LWD

Es wurden die meteorologischen Stationen am Dachstein besichtigt und kontrolliert. Abbildung 2 zeigt die meteorologische Station im Bereich des Eiskars.

 

 

Abbildung 3: Landesplatz bei der Station Eiskar       Quelle: LWD

Da es sich um einen sehr windschwachen Tag gehandelt hat, konnten wir direkt neben der Station Eiskar aussteigen und die meteorologische Station kontrollieren.

Während des Fluges über die Niederen Tauern konnten ältere Gleitschneeabgänge beobachtet werden.


Viele Auslösungen vergangenes Wochenende

Erstellt am 21. Jänner 2024

Am vergangenen Wochenende (20./21.01.) herrschten ausgezeichnete Witterungsbedingungen. Dementsprechend groß war der Andrang von Tourengehern nicht nur in den steirischen Bergen. Kurz davor fiel bis zu 20 Zentimeter Neuschnee, allerdings auch in Verbindung mit Wind. Der Lawinenlagebericht gab für die meisten Gebirgsregionen oberhalb der Waldgrenze Gefahrenstufe 2 (mäßige Lawinengefahr) an, da von einer nur mittleren Schneedeckenstabilität mit einigen Auslösungen mittelgroßer Lawinen ausgegangen wurde. Zudem waren auch die Gleitschneelawinen wieder ein Thema.

Entsprechend groß war dann auch die Anzahl der gemeldeten Lawinen, die bis auf einen Unfall am Kaiserschild allesamt glimpflich verliefen. So gesehen hat sich aber wieder einmal mehr bestätigt, dass es auch  einen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Tourengeher und der Häufigkeit von Auslösungen gibt. Die meisten Wintersportler sind nämlich am Wochenende unterwegs, insbesondere an jenen mit ausgezeichneten Wetterbedingungen nach Neuschnee so wie das vergangene.

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Selbstauslösung am 20.01. auf dem Weg zum Festkogel (Gesäuse). Quelle: BR Admont

 

Schneebrett am 21.01. am SE-Hang Hochrettelstein. Quelle: AEG C.Huber

 

Schisuche am Hochrettelstein. Foto: LK Oppenberg, T. Gruber

 

Große Gleitschneelawine zwischen Hochrettelstein und Plannerknot. Foto: AEG C. Huber

Triebschnee als vorherrschendes Lawinenproblem der vergangenen und kommenden Tage

Erstellt am 10. Jänner 2024

Seit dem Schneefall am vergangenem Wochenende (6. und 7.1.) haben sich im Steirischen Bergland winterliche Temperaturen festgesetzt und das bis dahin vorherrschende Gleitschneeproblen hat sich langsam entschärft.  

Gleichzeitig führte der zunächst bei Windstille gefallene Neuschnee, der ab Sonntag durch starken Nordwestwind und ab Dienstag durch Ost- und Südwind in alle Expositionen verfrachtet wurde, zu einem Triebschneeproblem. Insbesondere im Süd- und Ostsektor wurden zahlreiche Schneebrettlawinen beobachtet (teilweise spontan, teilweise durch Tourengeher/innen ausgelöst), die meist klein oder mittelgroß waren, vereinzelt aber auch größere Ausmaße annahmen. 

Kleine bis mittelgroße, spontane Schneebrettlawine am Osthang vom "Punkt 2100m" in den Wölzer Tauern.   

 

Größere Schneebrettlawine (durch Sprengung ausgelöst) am überwiegend schattigen, steilen Osthang der Gläserkoppe in den Wölzer Tauern. Hier ging nicht nur die oberste, frische Triebschneeschicht als Schneebrettlawine ab, sondern es wurde das Schneedeckenfundament mitgerissen, was auf ein Altschneeproblem hinweist. 

Vereinzelt, wie am obigen Foto, war nicht nur die oberste, frische Triebschneeschicht betroffen, sondern auch tiefer liegende Schwachschichten, die durch aufbauende Umwandlung der Schneekristalle rund um Harschkrusten oder direkt über dem Boden entstehen. Das ist ein deutlicher Hinweis auf ein beginnendes Altschneeproblem in schattigen, steilen Hängen der Hochlagen. 

In den kommenden Tagen ist insbesondere zu beachten, dass durch den Südwind am Dienstag und Mittwoch auch nordseitig frische Triebschneeablagerungen entstanden sind, die teilweise durch geringe Zusatzbelastung ausgelöst werden können!  


Ein Rückblick zum Jahreswechsel

Erstellt am 2. Jänner 2024

Nach den ergiebigen Schneefällen kurz vor Weihnachten gingen die Niederschläge ab dem 23.12. langsam in Regen über. Die Schneefallgrenze stieg dabei bis gegen 2.500m an und hinterließ in der Schneedecke deutliche Spuren in Form von Rillen und Dellen. 

Die wellige Struktur der verharschten Altschneeoberfläche wurde in der Neujahrsnacht von einer dünnen Neuschneeauflage überdeckt, die schlecht auf dem glatten Untergrund bindet.

Mit dem stürmisch auffrischenden Westwind kam es während der Neujahrsnacht auch zu frischen Triebschneeansammlungen, vorwiegend im ostseitigen Gelände (Nordost bis Südost) hinter Geländekanten.

Regenrillen vom weihnachtlichen Tauwetter

Ein nach wie vor anhaltendes Problem geht vom Schneegleiten aus: mit der Kombination aus frühem Einschneien, mehrmaligem Regeneintrag und relativ milden Temperaturen kommt es immer wieder zu Abgängen auch von größeren Gleitschneelawinen. Die Lawinenaktivität beschränkt sich dabei vor allem auf das sonnseitige, grasdurchsetzte Steilgelände, doch wurden vereinzelt auch Abgänge in schattseitgen Geländeabschnitten registriert.

Dieses Phänomen wird uns voraussichtlich durch den ganzen Winter begleiten und könnte sich bei größerem Schneenachschub auf die aperen Hangflächen wieder verstärken.

Südseitige Gleischneelawinen-Aktivität im Bereich der Wölzer Tauern

Weiterer Schneezuwachs zeichnet sich erst für das kommende Wochenende ab, dazu wird es dann langsam wieder kälter. Ob es sich dabei um ergiebige Niederschläge handeln wird, bleibt allerdings noch abzuwarten. 

Bil ECMWF-Niederschlagsprognose bis Donnerstag, 11.01.2024

 


Phase intensiver Gleit- und Nassschneeaktivität und Frühjahrsbedingungen im Dezember

Erstellt am 26. Dezember 2023

Nach dem überaus stürmischen Wochenende mit großen Niederschlagsmengen hat sich die Schneedecke aufgrund der warmen Verhältnisse sehr schnell stabilisiert und ist bis in die Hochlagen kompakt und ohne nennenswerte Schwachschichten. 

Die Schneeverteilung ist derzeit sehr inhomogen. Neben großflächig aperen Bereichen finden sich große Schneemächtigkeiten in eingewehten Hängen und Hohlformen. Die gesamte Schneedecke ist bis in die Hochlagen für die Jahreszeit ungewöhnlich warm und teilweise feucht. Durch Ausstrahlung und Wind friert sie oberflächlich und wird unter Sonneneinwirkung tagsüber wieder weich. Kurz gesagt: fast Frühjahrsbedingungen Ende Dezember.

Die Lawinengefahr geht derzeit kaum von "Skifahrerlawinen" (also von durch Skifahrer/innen ausgelöste Schneebrettlawinen) aus, sondern von spontan abgehenden Gleitschnee- und Nassschneelawinen. Auch diese können für Bergsportler/innen gefährlich sein, allerdings nur, wenn sie zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Gefahrenzeichen sind Schneemäuler, die auf eventuell bevorstehende Abgänge von Gleitschneelawinen hinweisen - in Bereichen darunter sollte man sich nur so kurz wie möglich aufhalten und keinesfalls längere Aufstiegswege nehmen. Zusätzlich steigt die Gefahr von Nass- und Gleitschneelawien im Laufe des Tages vor allem sonnseitig deutlich an.   

Die Weidtallawine (Nähe Vordernberg), abgegangen in der Nacht auf den 25.12.2023. Foto: LWD Stmk.

Besonders problematisch sind diese spontan abgehenden Lawinen, die durchaus große Ausmaße annehmen können, für die Sicherheit von exponierten Verkehrswegen oder Skipisten, was immer wieder zu Sperren führt. In den kommenden Tagen bleibt diese Problematik bestehen und erst am Wochenende kündigt sich mit einer deutlichen Abkühlung eine Änderung der Lawinengefahr an. 


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