Angespannte Triebschneesituation in den Nordalpen und Niederen Tauern!

Erstellt am 5. Jänner 2017

Der Lawinenwarndienst Steiermark rät, bei Schitouren am verlängerten Wochenende auf nur mäßig steiles (unter 30 Grad Hangneigung), windgeschützteres und vor allem gut bekanntes Gelände auszuweichen!

In den obersteirischen Gebirgsregionen sind seit gestern Mittag bis zu einem halben Meter an Neuschnee gefallen. Stürmischer Wind hat zu umfangreichen Triebschneeansammlungen geführt, die auch unter die Waldgrenze reichen können! Die Schneedecke weist mehrere Schwachschichten auf, die unterschiedliche Bildungsursachen hat:

1. Altschneeproblem: Schwimmschneefundament mit Harscheinlagen bildeten sich während des bisher schneearmen Winters in schattseitigen Hochlagen oberhalb von etwa 1.800m.

2. Oberflächenreif entstand nach der Regen- (25.12.) und Schneefallperiode (28.12.) und blieb schattseitig in allen Höhenlagen erhalten.

3. Weiche Schneeeinlagen im Neu- bzw. Triebschnee aus Niederschlag, der bei vorübergehend weniger Wind als Puderschnee oder bei Sturm als Graupelschauer fiel.

Die Gefahrenstellen sind also diffus im Gelände verteilt und schwer zu erkennen. Mit einer Entspannung der Lawinensituation kann vorerst nicht gerechnet werden, weil – abgesehen vom anhaltenden Wind – durch die arktischen Temperaturen vorerst keine Setzung des Neuschnees möglich ist.   

Verteilung der Neuschneehöhen in der Steiermark während der letzten 24 Stunden

In schattseitigen Lagen wuchs der Oberflächenreif bis auf 10 Zentimeter Größe an. Foto: B. Heigl
Fragile Kristallstrukur, die jetzt eingeschneit wurde und als potentielle Schwachschicht wirken kann. Foto: B. Heigl