Nord-Süd Kontrast

Erstellt am 23. März 2019

Zurzeit herrschen an allen von der Sonne erreichten Hängen frühlingshafte Bedingungen mit isothermer, teils durchfeuchteter Schneedecke. Das bedeutet einerseits, dass die Gleitschneeaktivität wieder zunimmt, wie beispielsweise im Pölsental.

Frische Gleitschneelawine am ostseitigen Hang des Schwarzkargrabens.

Andererseits verliert die Schneedecke im Laufe des Tages rasch an Festigkeit, was zu spontanen oder von Tourengeher/innen ausgelösten Nassschneelawinen führen kann.  

Frische Nassschneelawinen an der Südseite des Hauseck nahe der Edelrautehütte (geschlossen).

In schattigen, nordseitigen Rinnen, die kaum von der Sonne erreicht werden, zeigt sich ein anderes Bild: Die Schneedecke ist kalt und großteils locker. Das Fundament ist oft von Schwimmschnee geprägt, der in großen Höhen (über 2200 m) eventuell noch als Schwachschicht wirken kann. In tieferen Lagen, wie an unserem Profilstandort, herrschen allerdings großteils stabile Verhältnisse.

Profilstandort in der Nordrinne des Großen Hengst auf etwa 2140m.

Becherkristalle im Schneedeckenfundament.