Praxistage zum Internationalen Lawinensymposium am Dachstein

Erstellt am 15. Dezember 2015

In der Ramsau am Dachstein fanden am 12. und 13. Dezember 2015 die Praxistage zum Internationalen Lawinensymposium 2015 statt. Themen und Neuheiten aus dem Lawinensymposium wurden an diesem Wochenende in verschiedenen Workshops in die Praxis umgesetzt. Die Veranstaltung richtete sich an fortgeschrittene TourengeherInnen und das Teilnehmerfeld war dementsprechend hochkarätig mit vielen Skitouren-Instruktoren, Übungsleitern und Bergrettungsmitgliedern besetzt.

Die Praxistage boten die Möglichkeit vier verschiedene Themenblöcke nach einer kurzen theoretischen Einführung zu diskutieren und – wichtiger noch – im Gelände zu erarbeiten und zu erleben, wobei jede Gruppe gleichzeitig von Experten aus Theorie und Praxis betreut wurde. Die Themen reichten von "Fehlinterpretation der Lawinengefahrenstufen" (Zenke/Schreilechner), über "Risikokommunikation innerhalb der Gruppe" (Studeregger/Krenn) und „Gelände in Griff – alles in Griff?“ (Mitterer/Edlinger), bis hin zu „Arbeiten mit den typischen Lawinensituationen“ (Gobiet/Pfaffeneder).

Das einzigartige Konzept der Praxistage bot die Möglichkeit sich im Gelände intensiv mit den Themen auseinanderzusetzen und sie 2 Tage lang „Tag und Nacht“ mit den Experten und den anderen TeilnehmerInnen zu diskutieren. Trotz der bescheidenen Schneelage waren am Dachsteingletscher und an der Südseite des Dachsteins gute Bedingungen um im Gelände Lawinensituationen erkennen zu lernen, den Umgang mit verschiedenen Geländeformen bei unterschiedlichen Bedingungen zu üben, die Bedeutung der Lawinengefahrenstufe im Gelände zu erarbeiten und sich über die Bedeutung der Kommunikation in Skitourengruppen in der Praxis klar zu werden.

Eine – unserer Meinung nach – ganz besondere und rundum gelungene Veranstaltung!

Vielen Dank an die Organisatoren von den Naturfreunden, an die Ausbildner aus dem In- und Ausland und an die hochmotivierten TeilneherInnnen!

 

Der „Vater der Lawinengefahrenstufen“ Bernd Zenke bei der Arbeit mit seiner Gruppe im Gelände.

 

Die vielfältigen Windzeichen am Dachsteingletscher wurden wahrscheinlich noch nie zuvor so ausführlich begutachtet und eingeschätzt wie an diesem Wochenende.

 

Intensive Diskussionen wurden nicht nur mit den Ausbildnern sondern auch unter den TeilnehmerInnen geführt. Hier zum Thema Führungsstrategien bei einer Triebschneesituation.