Rückblick auf den Warmfrontdurchgang und Ausblick auf den nächsten Wintereinbruch
Erstellt am 3. Februar 2016
Bei einem massiven Warmfrontdurchgang von 31.01. auf 01.02. fielen auf den Bergen der westlichen Nordalpen bei steigender Schneefallgrenze oberhalb von ca. 2000m Seehöhe lokal bis zu 70 cm Neuschnee. Darunter führte der heftige Regen zu einer starken An- bzw. Durchfeuchtung der bestehenden bzw. zuvor frisch entstandenen Schneedecke. Die Folge waren zahlreiche Nass- und Lockerschneelawinen, die speziell in mittleren Lagen auf Grund abgingen.


Bei weiterhin extrem milden aber niederschlagsfreien Bedingungen am 02.02. konnte sich die Schneedecke in den Hochlagen rasch stabilisieren, die Spuren der vorangegangenen Witterung waren überall deutlich sichtbar.



Um die Auswirkungen des Ereignisses in den vom Altschneeproblem betroffenen Schattseiten zu untersuchen, wurde in ca. 2100m in sehr steilem nordostexponiertem Gelände die Schneedecke hinsichtlich Aufbau und Stabilität untersucht. Das Ergebnis zeigte, dass die Schneedecke nur oberflächig angefeuchtet wurde und die darunter befindlichen Krusten bzw. weichen, kantigen Schichten weiterhin bestehen und angesprochen werden können, wobei nur eine schwache Bruchfortpflanzung festgestellt wurde (siehe auch Schneeprofil im LAWIS).
Mit dem heutigen (03.02.) Kaltfrontdurchgang verabschiedet sich vorerst die frühlingshafte Phase. Es wird kontinuierlich kälter, wobei bis zum Freitag speziell in den nördlichen Staugebieten einiges an Neuschnee zu erwarten ist. Durch den stürmischen Nordwestwind entstehen verbreitet frische Triebschneeablagerungen, die sich auch am (aus heutiger Sicht) durchaus wetterbegünstigten Samstag überaus störanfällig gestalten werden!
