BOKU-Exkursion am Präbichl

Erstellt am 28. Jänner 2022

Am 26 & 27.1 unterstützten wir die Exkursion des BOKU Masterstudiums Alpine Naturgefahren/Wildbach am Präbichl, unter Leitung von Dr. Ingrid Reiweger. Ziel der Exkursion war es, den angehenden Expertinnen und Experten im Bereich Alpine Naturgefahren einen Einblick in Schneedeckenuntersuchungen und alpine Schutzmaßnahmen in Bezug auf Lawinengefahr zu geben. Der erste Tag stand ganz im Zeichen der Schneedecke. Die lokalen Experten der Lawinenkommission Vordernberg, vertreten durch Ernst Puchner, gaben uns einen Einblick in ihre Erfahrungen und die vorhandenen Sicherungsmaßnahmen im Skigebiet Präbichl.

Obmann der Lawinenkommission Vordernberg, Ernst Puchner, berichtet über seine Erfahrungen und lokale Sicherungsmaßnahmen. Quelle: LWD Stmk.
Ein Lawinenanbruch als Zeichen des Sprengerfolges während dem Schneeefallreignis mit Sturm am vergangenen Wochenende. Quelle: LWD Stmk.
Ernst Puchner präsentiert den Studierenden die Sprengseilbahn. Quelle: LWD Stmk.

Im Anschluss wurden die Studierenden in Kleingruppen aufgeteilt, um selber in die Schneedecke zu graben und die Stabilität der Schneedecke zu beurteilen. Unterstützt wurden sie dabei vom Ausbildungsteam bestehend aus Ingrid Reiweger und Barbara Hinterstoisser, beide Professorinnen der BOKU; Siegfried Sauermoser, ehem. Leiter der Sektion Tirol der WLV; Christoph Hesselbach, Mitarbeiter des Ingenieurbüros ALPINFRA und Tutor zum Kurs; Philipp Wagner, Tutor zum Kurs sowie Andreas Gobiet und Veronika Hatvan, Mitarbeiter des Lawinenwarndiensts Steiermark.

Es wurde ein Schneeprofil gegraben sowie ECT und CT Stabilitätstests durchgeführt. 
ECT Stabilitätstest - das Ergebnis ECT31, kein Bruch. Quelle: LWD Stmk.

Die Ergebnisse der Schneedeckuntersuchungen sind auch in LAWIS zu finden.

Später am Nachmittag ging es noch weiter mit LVS-Training und Verschüttetensuche sowie einer Demonstration ein Rettung einer verschütteten Person durch einen ausgebildeten Lawinenhund.

Tag 2 wurde genutzt um sich dem Thema Gefahrenzonenplanung und Alpine Schutzkonzepte näher zu widmen. Siegfried Sauermoser berichtete über die Erstellung und Bedeutung von Gefahrenzonenplänen im Allgemeinen. Matthias Granig, Leiter der Fachabteilung Lawinen der WLV, führte durch den Ort und präsentiere verschiedene Schutzmaßnahmen sowie den aktuellen Gefahrenzonenplan. Das neue Schutzkonzept eines lokalen Gefährdungsbereichs wurde von Christoph Hesselbach präsentiert und Veronika Hatvan sprach über die Entwicklung und Nutzug von Modellenketten und Simulationen zur lokalen Lawinenwarnung. Zu guter Letzt konnte auch das Thema "Klimawandel und Lawinen" noch näher von Andreas Gobiet beleuchtet werden. Ein dichtest und spannendes Program. Wir bedanken uns sehr bei den Organisatoren für die Einladung zur Unterstützung und Kooperation sowie für die großartige Umsetzung des Kursprograms.

Siegfried Sauermoser und Matthias Granig berichten über Gefahrenzonenplanung. Quelle: LWD Stmk.