Warmfrontdurchgang bestimmte den Start der Energieferien mit turbulentem Wetter

Erstellt am 22. Februar 2017

Die Energieferien sind bislang von turbulentem Wetter gekennzeichnet, auch bis zum Wochenende bleibt der wechselhafte Charakter voraussichtlich bestehen.

Der Warmfrontdurchgang zu Wochenbeginn brachte speziell in den Nordalpen viel Niederschlag. Im Raum Bad Aussee wurden bspw. ca. 50mm Niederschlag registriert, auch im Hochschwabgebiet fielen in Summe bis zu 60mm. Die Schneefallgrenze stieg in manchen Bereichen kurzeitig auf ca. 2000m an. Dazu wehte auf den Bergen anhaltend stürmischer NW-Wind.

Viel Niederschlag im Nordstau. An der Station Bärnbachsattrl der MA31 im Hochschwabgebiet fielen in 1300m von Dienstag auf Mittwoch 60mm als Regen was der Schneedecken sichtbar zusetzte. Nur in hohen Lagen, wie bspw. am Dachstein, kam einiges an Neuschnee dazu, der mit dem stürmischen Wind auch massiv verfrachtet wurde. Quelle: LWD

Der Regen und der Neuschnee bei starkem Wind haben sich negativ auf die Lawinenverhältnisse ausgewirkt: Die Gefahr von spontanen Nassschneelawinen ist in regenreichen Gebieten angestiegen. Sowohl in Form von spontanen Lockerschneelawinen (aus steilem Gelände) als auch von spontanen Schneebrettern (nasser Schnee, steigende Temperaturen), die mit der Altschneedecke schlecht verbunden sind.

Zudem besteht in höheren Lagen, wo der Schnee bei stürmischem Wind gefallen ist, ein Triebschneeproblem, wobei die Gefahrenstellen mit zunehmender Höhe ansteigen.

Nur in hohen Lagen fiel der Niederschlag als Schnee, der Hotspot lag laut SNOWGRIDanalyse im Toten Gebirge. Die Schneehöhen können aufgrund der tatsächlich sehr hoch gelegenen Schneefallgrenze etwas von der Realität abweichen. Quelle: ZAMG
 

Bei derartigen Warmfrontdurchgängen ist die Prognose der Schneefallgrenze natürlich essentiell, oft verhält sie sich aber in der Realität anders als in den Vorhersagen. Auch im Rahmen dieses Ereignisses hat es deutlich weiter hinauf geregnet als vorhergesagt, womit der Schnee bis in hohe Lagen feucht fiel und für eine derzeit unangenehme Beschaffenheit für Wintersportler sorgt.

Der weitere Ausblick: Morgen Donnerstag wird es mit einer föhnigen SW-Strömung sehr mild mit deutlichen Plusgraden in 2000m, der Föhn wird auf den Bergen durchaus stark bis stürmisch. Mit der immer wieder durchkommenden Sonne steht die Nassschneeproblematik im Vordergrund, das Triebschneeproblem verschiebt sich weiter nach oben.

Am Freitag bringt eine Kaltfront einen abrupten Wetterumschwung mit  NW-Sturm, Temperatursturz und etwas Neuschnee. Das Triebschneeproblem wird in Regionen mit Neuschnee vorherrschend, die Nassschneeproblematik schwächt sich ab.         

Zum Wochenende wird es kurzzeitig wieder winterlich, in Regionen mit Neuschnee wird das Triebschneeproblem wieder zulegen. Quelle: ZAMG
Spuren der Witterung im Dachsteingebiet. Regeneintrag, kleine spontane Lockerschneerutsche, Anrisse älterer spontaner Schneebretter und vom NW-Wind geformte Wechten, die mit der Erwärmung instabil werden können. Quelle: Podesser