Zunehmend frühlingshafte Bedingungen führen zu einer langsamen Verlagerung der Gefahrenstellen

Erstellt am 7. März 2018

Wie berichtet war das vergangene Wochenende das bisher lawinenreichste der Saison. Nachfolgend noch zwei Fotos von dokumentierten Schneebrettlawinen. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass in der Steiermark bei mittlerweile zahlreichen Lawinenereignissen neben viel Glück eine weitere Sache in dieser Saison sehr positiv auffällt: Es wurden verhältnismäßig viele Lawinenabgänge gemeldet, bei denen nichts Wesentliches passierte. Somit waren die Rettungskräfte informiert und es konnten oft aufwendige Einsätze vermieden werden.

Schneebrett vom 03.03. am Hochschwab im Bereich Hirschgrube. Quelle: C. Staller
Schneebrett ebenso vom 03.03. in den Nördlichen Niederen Tauern im Bereich der Leckenkoppe. Quelle: C. Friedl

Neben Triebschneebereichen, die in höheren Lagen weiter bestehen bzw. sich frisch bilden können, führt der fortschreitende Temperaturanstieg in der Höhe zu einer Verlagerung der Gefahrenstellen für Lawinen. Triebschneebereiche bauen sich somit witterungs- und jahreszeitenbedingt rascher ab. Das Altschneeproblem, also Schwachschichten in Form von bspw. lockeren, aufgebauten Schneeschichten in Bereichen von Krusten tritt (neben sonnseitigen Spontanauslösungen) in schattseitigen Hängen in den Vordergrund. Auch mit einer wieder ansteigenden Gleitschneeaktivität ist zu Rechen, wie Beobachtungen bereits zeigen.

Bruch des Blockes beim Stabilitätstest (Nordosthang) in einer bereits massiv ausgeprägten Schicht aus kantig aufgebauten Kristallen (Pfeile) unter einer Harschkruste (gelbe Markierung) (siehe auch LAWIS/Profile). Quelle: LWD
Frisches und rasch anwachsendes Gleitschneemaul im südwestexponierten Wildfeld am Lamingegg, aufgenommen am 05.03. Quelle: shorty the.
Prognose des Temperaturverlaufs in ca. 1500m  Seehöhe für die kommenden Tage. Nach dem kurzen Störungsdurchgang mit etwas Neuschnee in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wird es nachhaltig wärmer. Quelle: ECMWF/ZAMG