Gefahrenstufe 1 – „Geringe Lawinengefahr“: wie ist das zu verstehen?

Erstellt am 12. Februar 2017

Immer wieder werden wir gefragt, warum es auch bei Gefahrenstufe 1, also bei geringer Lawinengefahr, zu Lawinenunfällen kommt.

Grundsätzlich ist es so, dass die im Lawinenprognosebericht ausgegebene Gefahrenstufe für größere Gebirgsregionen gilt, also für alpine Gebiete mit einer Größe von zumindest hundert Quadratkilometern. Für die Beurteilung eines Einzelhanges sagt die Gefahrenstufe daher nichts aus. So bedeutet die Gefahrenstufe 1, dass beispielsweise in einem Gebiet von der Größe eines Gebirgszuges statistisch gesehen ca. 5% der Steilhänge schwach verfestigt sind.

Anteil der Gefahrenstellen, an denen die Schneedecke schwach bzw. gut verfestigt ist. Das Beispiel für Gefahrenstufe 1 zeigt schematisch, dass statistisch gesehen nur an ca. 5%  aller Steilhänge die Schneedecke schwach verfestigt ist. Es herrschen zwar mehrheitlich günstige Bedingungen, allerdings könnten an einigen wenigen Stellen im extremen Steilgelände trotzdem Lawinen bei vorwiegend großer Zusatzbelastung ausgelöst werden.