Viele Nass- und Gleitschneelawinen in den letzten Tagen

Erstellt am 20. Februar 2019

Durch den seit 14.2. bis gestern anhaltenden Hochdruckeinfluss herrschten überwiegend Sonnenschein und frühlingshafte Bedingungen in der gesamten Steiermark. Die Temperaturen lagen zu Mittag in 2000m durchwegs um +4 Grad und in 1500m schon bei +8 Grad. Durch die Einstrahlung und die Erwärmung verlor die Schneedecke an Stabilität was vermehrt zu spontanen Nassschneelawinen führte. Außerdem hat sich durch das Schmelzen des Schnees eine nasse Schmierschicht am Schneedeckenfundament zum Boden gebildet oder reaktiviert, was wiederum rege Gleitschneeaktivität bewirkte.

Aus steilen sonnseitigen Hängen wurden viele Nass- und Gleitschneelawinen registriert, die aufgrund des vielen Schnees vom Jänner teilweise mächtige Anrisshöhen aufwiesen.

Nass- und Gleitschneelawinen vom Triebenfaldkogel am 18.2. Quelle: shortythe.
Gleitschneelawine vom Stuhleck. Abgang wahrscheinlich am 19.2. in der Früh. Quelle: LWD
Sehr große Ablagerung von mehreren Nassschneelawinen vom Zeiritzkampl. Quelle: Armin Erlacher

Ältere und frische Nass- und Gleitschneelawinen aus der steilen Südseite des Kragelschinkens. Quelle: LWD

Der zusätzliche Wassereintrag in die Schneedecke ist ein ausschlaggebender Faktor für Nass- und Gleitschneelawinen. Während aber die Nassschneeaktivität der tageszeitlich bedingten Verstärkung von Einstrahlung und Erwärmung folgt, können Gleitschneelawinen davon unabhängig jederzeit spontan abgehen und sind daher sehr schwer vorherzusagen.