Seit Tagen viel zu warm - Schneebedingungen wie im Frühjahr!

Erstellt am 1. Jänner 2023

Der in der ersten Dezemberdekade bei durchwegs tiefen Temperaturen gefallene Schnee schwindet zusehends. Seit 19.12. dominiert das zonale Wettergeschehen (West/Südwestströmung), welches sich um die Weihnachtszeit mit milden Temperaturen und Regen endgültig bei uns festsetzte. An der zunehmend dürftigen Schneelage auf den Steirischen Bergen änderte auch eine nur mäßig wirksame Kaltfront wenig, die kurz nach dem Stephanitag entlang der Nordalpen immerhin bis zu 25cm Neuschnee brachte. Denn bis kurz nach Jahreswechsel stiegen die Temperaturen wieder kräftig an, teilweise auf Rekordwerte. So wurden in Puchberg/Schneeberg zu Neujahr gar 19,7 Grad gemessen!

Antizyklonale Südweststömung mit extrem milder Luftmasse am Neujahrstag

Derzeit entspricht die Schneegrenze jener der Waldgrenze, an Südhängen liegt sie noch deutlich höher. Die Schneedecke ist bis über 2.000m hinauf feucht, dies auch schattseitig. Bezüglich der Lawinengefahr herrschen ob der beschriebenen Schneesituation hingegen günstige Verhältnisse, einzig ein Altschneeproblem in Form von schattseitig entstandenem bodennahem Schwimmschnee bzw. kantigen Kristallformen oberhalb von etwa 2.300m bleibt störanfällig und ist auch von außen nicht erkennbar.

Wie geht es jetzt mit dem Wetter weiter? Der angekündigten Kaltfront vom 03.01. geht schon wieder die Luft aus, es wird aber zumindest wieder kälter, die Schneeoberflächen somit harschiger.  Am 05.01. könnte es oberhalb von ca. 1.300m wieder etwas schneien, ein Wetterumschwung mit stärkerem Nordstau kündigt sich aber für das kommende Wochenende an, aber da sind sich die Wettermodelle noch nicht ganz einig.

Lawinenstation Gr. Rotbühel in den Niederen Tauern mit Blickrichtung Grimming. Eine eher schüttere Schneedecke beginnt erst oberhalb der Waldgrenze. Zwei Mitarbeiter der ZAMG „feierten“ hier zu Silvester das Ende des 171-jährigen Bestehens der ZAMG. Mit 1. Jänner 2023 bündeln die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und die Geologische Bundesanstalt (GBA) ihre Kompetenzen in der neugegründeten Geosphere Austria, Österreichs Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Meteorologie und Klimatologie.
Das Team des Lawinenwarndienstes Steiermark wünscht allen Nutzern einen unfallfreien Winter 2023!

 

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