Triebschnee als vorherrschendes Lawinenproblem der vergangenen und kommenden Tage

Erstellt am 10. Jänner 2024

Seit dem Schneefall am vergangenem Wochenende (6. und 7.1.) haben sich im Steirischen Bergland winterliche Temperaturen festgesetzt und das bis dahin vorherrschende Gleitschneeproblen hat sich langsam entschärft.  

Gleichzeitig führte der zunächst bei Windstille gefallene Neuschnee, der ab Sonntag durch starken Nordwestwind und ab Dienstag durch Ost- und Südwind in alle Expositionen verfrachtet wurde, zu einem Triebschneeproblem. Insbesondere im Süd- und Ostsektor wurden zahlreiche Schneebrettlawinen beobachtet (teilweise spontan, teilweise durch Tourengeher/innen ausgelöst), die meist klein oder mittelgroß waren, vereinzelt aber auch größere Ausmaße annahmen. 

Kleine bis mittelgroße, spontane Schneebrettlawine am Osthang vom "Punkt 2100m" in den Wölzer Tauern.   

 

Größere Schneebrettlawine (durch Sprengung ausgelöst) am überwiegend schattigen, steilen Osthang der Gläserkoppe in den Wölzer Tauern. Hier ging nicht nur die oberste, frische Triebschneeschicht als Schneebrettlawine ab, sondern es wurde das Schneedeckenfundament mitgerissen, was auf ein Altschneeproblem hinweist. 

Vereinzelt, wie am obigen Foto, war nicht nur die oberste, frische Triebschneeschicht betroffen, sondern auch tiefer liegende Schwachschichten, die durch aufbauende Umwandlung der Schneekristalle rund um Harschkrusten oder direkt über dem Boden entstehen. Das ist ein deutlicher Hinweis auf ein beginnendes Altschneeproblem in schattigen, steilen Hängen der Hochlagen. 

In den kommenden Tagen ist insbesondere zu beachten, dass durch den Südwind am Dienstag und Mittwoch auch nordseitig frische Triebschneeablagerungen entstanden sind, die teilweise durch geringe Zusatzbelastung ausgelöst werden können!