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09.12.2022: Winterliche Wetteraussichten für das kommende Wochenende

Erstellt am 9. Dezember 2022

Schön langsam wird es auf den steirischen Bergen winterlich. Mit Tiefdruckaktivität über der Adria ziehen am Wochenende Störungszonen über die Steiermark. Bei trüber Sicht nehmen am Samstagnachmittag die Niederschläge im Bergland an Intensität zu. Die Schneefallgrenze sinkt von Norden her allmählich bis in die Niederungen.

Der Sonntag bringt dann kaltes und teils stürmisches Winterwetter. Dabei schneit es anfangs noch häufig. Im Tagesverlauf beschränken sich die letzten unergiebigen Schneeschauer auf die Bereiche im Nordstau. Südlich des Alpenhauptkammes bleibt es bei stürmischem Nordwestwind dann schon meist trocken, es lockert aber kaum auf.

Der meiste Schnee wird in den Südstauregionen außerhalb der Steiermark erwartet, doch auch in den steirischen Nordstaugebieten zwischen Dachstein und Eisenerzer Alpen sowie in den Ybbstaler Alpen werden in Summe bis zu 35cm Neuschnee erwartet. Mit dem stürmischen Wind könnte es dabei erstmals zu größeren Verfrachtungen bzw. zur Bildung von störanfälligem Triebschnee kommen.

Die neue Woche beginnt dann mit eisigen TemperaturenDer Lawinenwarndienst Steiermark wird aus diesem Grund ab Sonntag, 11.12.2022 mit der Herausgabe des täglichen Lawinenberichtes beginnen. In 2.000m werden die Temperaturen bei -15 Grad liegen, ehe es ab Mittwoch wieder milder wird.

ECMWF-Niederschlagsprognose bis Mittwoch, 14.12.2022

Praxistage zum 4. Internationalen Lawinensymposium (Graz)

Erstellt am 1. Dezember 2022

Einer der Hauptpunkte war die Einzelhangbeurteilung in der Integrativen Lawinenkunde. Dr. Reinhold Pfingstner hat am Freitagabend einen kurzen Input über das Thema gegeben. „Fahren wir den Hang?“ – ist eine der bedeutendsten Fragen auf Skitouren. Die Integrative Lawinenkunde (entwickelt von den größten Ausbildungsorganisationen Österreichs unter der Leitung des Bildungsministeriums) rückt in diesem Zusammenhang den Gesamtprozess der Entscheidungsfindung, von der Tourenplanung bis zur ja/nein Entscheidung vor Ort, in den Vordergrund und stellt einen Rahmen für ein strukturiertes Vorgehen zu Verfügung.

Martin Edlinger von den Naturfreunden Österreich gab am Samstag und am Sonntag Einblick über die Suchszenarien bei einer Lawinenverschüttung.

Die Themen Orientierung, Schneedeckenanalyse und die Neuheiten bei den Lawinenwarndiensten rundeten die Veranstaltung ab. Insgesamt gab es 30 Teilnehmer bei dieser Veranstaltung.

 

LVS - Übung   Fotoquelle: Martin Edlinger

Punktortung    Fotoquelle: Martin Edlinger

 

Einzelhangbeurteilung   Fotoquelle: Martin Edlinger

Schneedeckenuntersuchungen   Fotoquelle: Arnold Studeregger

 

Wie wird das Wetter am Wochenende?

Der Freitag bringt trübes Wetter und Schneefall. Die Sicht ist stark eingeschränkt, die Gipfel liegen in den Wolken. Bis zum Nachmittag schneit es in allen steirischen Gebirgsgruppen. Die Schneefallgrenze ist dabei sehr unterschiedlich und liegt zwischen tiefen Lagen im Bereich des steirischen Randgebirges und etwa 1000m im Dachsteingebiet und der Ennstaler Alpen. Bis zu 10cm Neuschnee sind möglich, wobei der Niederschlagsschwerpunkt zwischen Turrach und Koralpe liegt.

Am Samstag ist es verbreitet dicht bewölkt und die Sicht stark eingeschränkt, nur alpennordseitig kann der teils kräftige, föhnige Südwind die Wolken immer wieder etwas auflockern. Entlang des Randgebirges kann es ganztags immer wieder Schneefall geben.

Das trübe Wetter geht weiter. Von Süden her ziehen weiterhin dichte Wolken auf, welche im Tagesverlauf im oberen Murtal und im Süden Niederschlag bringen. Im Ennstal und Ausseer Land lockern die Wolken bei föhnigem Südwind etwas auf und es bleibt meist niederschlagsfrei. In den Gurk- und Seetaler Alpen werden 10 bis 20cm Neuschnee erwartet.


Neuer SAISONBERICHT der österr. LWINENWARNDIENSTE

Erstellt am 29. November 2022

Rechtzeitig zum Saisonbeginn ist der

SAISONBERICHT DER ÖSTERREICHISCHEN LAWINENWARNDIENSTE 2021/22

veröffentlicht worden. Du kannst das überaus lehrreiche und aufwendig gestaltete Druckwerk ab sofort über den Alpenverein Onlineshop beziehen!

Viel Spaß beim Lesen!

Übrigens: Alle bislang erschienenen Saisonberichte können unter "Downloads" heruntergeladen werden!


5. internationales Lawinensymposium 2023

Erstellt am 4. Oktober 2022

Die ZAMG und die Naturfreunde Österreich veranstalten im November 2023 (10-11.11.2023) das fünfte internationale Lawinensymposium in Graz mit öffentlichen Diskussionen, Workshops und Vorträgen. Bei diesem international besetzten Symposium werden der breiten Öffentlichkeit einerseits die aktuellen Ergebnisse der Lawinenforschung in Form von Vorträgen präsentiert und andererseits wird durch eine internationale Besetzung des Podiums eine länderübergreifende Zusammenarbeit im Bereich der Schnee- und Lawinenforschung bestärkt.


Wechsel von Nass- und Triebschneeproblematik

Erstellt am 8. April 2022

Das Durchziehen von Warm- und Kaltfronten in schneller Folge sorgt seit dem letzten Wochenende für eine nicht immer leicht durchschaubare Lawinensituation.  Eine verharschte Altschneedecke wurde zuerst (Freitag, 1.4.) von feuchtem, warmen Neuschnee, danach (Samstag, 2.4.) von kaltem Neuschnee und Triebschnee überlagert. Dass dieser vorerst recht stabile Schneedeckenaufbau seine "Schwächen" hat, zeigte sich bereits am Montag, an dem von Tourengehern einige, kleinere Schneebrettlawinen ausgelöst wurden. An den genannten kalt-warm Grenzen haben sich in der Schneedecke offensichtlich kantige Kristalle gebildet, die nun als Schwachschichten konserviert sind.

Auch die darauffolgende Erwärmung und Sonneneinstrahlung konnte diese Schwachschichten nicht vollständig entschärfen, wie sich zum Beispiel am Mittwoch (6.4.) an der Südflanke des Großen Bösenstein gezeigt hat. Hier hat ein Skifahrer in Gipfelnähe ein (nasses) Schneebrett ausgelöst und wurde 200 m mitgerissen, blieb aber mit viel Glück unverletzt (siehe Bilder). 

 

Von einem Skifahrer ausgelöste Schneebrettlawine am Großen Bösenstein (Süd). Rot: Sturzbahn. Quelle: Alpinpolizei.

Kommendes Wochenende weist einen ähnlichen, aber extremeren Wetterverlauf auf: In der Nacht von Freitag (8.4.) auf Samstag regnet es bis fast 2000 m hinauf, danach kühlt es schnell ab und es wird in den westlichen Nordalpen bis zu 30 cm Neuschnee bei Sturm erwartet. Das führt in den neuschneereichen Regionen kurzzeitig zu einer giftigen Triebschneesituation, wobei schwer einzuschätzen ist, ob sich wieder länger bestehende Schwachschichten bilden werden, oder die kritische Situation schnell vorbei ist. Vorsicht ist jedenfalls angebracht! 


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