Seite: « Erste  < 26 27 28 29 30 >  Letzte »

Gestrige Befliegung

Erstellt am 9. Jänner 2019

Der Lawinenwarndienst Steiermark hat gestern mit dem BM.I während eines kurzen "Wetterfensters" im Osten der Steiermark einen Erkundungsflug durchgeführt. Im Bereich Seewiesen konnten mitunter auch die Lawinenverbauungen begutachtet werden. Die großen Schneemächtigkeiten spiegelten sich auch hier wider, die Bauwerke waren zum Teil bereits gefüllt. Sowohl am heutigen Mittwoch als auch morgen steht uns weiterer Neuschneezuwachs bevor, erst für Freitag kündigt sich eine zwischenzeitliche Wetterbesserung an, die weitere Erkundungs-/Versorgungsflüge erlauben dürfte.

Zum Teil bereits gefüllte Verbauungen. (Quelle: LK Turnau, Schadl)
 
Trotz ungünstiger Wetterbedingeungen gelangf es der Crew des BMI Personen von der eingeschneiten Häuselalm auszufliegfen und zusammen mit der LK Turnau die Situation im Bereich Seeberg zu beurteilen. (Quelle: LWD)

Update 07.01.2019: Längerfristiger Ausblick über die Schnee- und Lawinensituation in der Steiermark

Erstellt am 7. Jänner 2019

Analyse:

Ab gestern Abend, 06.01.2019, setzte in den steirischen Nordstaugebieten wieder stärkerer Schneefall ein, in den vergangenen 12 Stunden wurden - je nach Region - 20 bis 40cm Neuschnee gemessen (siehe Karte).

 

In tiefen Lagen fiel der Niederschlag meist in Form von schwerem, feuchtem Schnee, unterhalb von etwa 800m auch als Regen (siehe Karte). Von den eher durchschnittlichen Schneehöhen der tieferen Tallagen sollte man sich also nicht täuschen lassen, da sich der Schnee durch höhere Temperaturen oder Regen stark setzte. Mit zunehmender Seehöhe nehmen die Schneehöhen aber rasch zu und sind in den Hochlagen für die Jahreszeit deutlich überdurchschnittlich!

 

Ausblick:

Die weiteren Wetterprognosen zeigen ein kurzzeitiges Nachlassen oder Aufhören der Niederschläge um Mitternacht, während der 2.Nachthälfte bis zum Morgen des Dienstag, 08.01.2019 können die Wolken auch kurzzeitig etwas auflockern. Mit einem stürmischen Frontensystem setzten aber ab Dienstagvormittag wieder teils intensive Niederschläge ein, die mit kurzen Unterbrechungen voraussichtlich bis Freitagvormittag anhalten werden. Die Schneefallgrenze schwankt am Dienstag noch zwischen 400m und 700m, sinkt aber bereits in der Nacht auf Mittwoch wieder in die Täler. Der Wind aus West bis Nordwest bleibt stürmisch und lässt erst ab Mittwochabend etwas nach.

Bis Freitag werden in den schon bisher schneereichen Nordstauregionen Neuschneesummen bis zu 1 Meter erwartet!

Prognostizierte Neuschneesummen bis Donnerstag, 10.Jänner, 0:00 Uhr

Weiterhin angespannte Situation in weiten Teilen der Steiermark

Erstellt am 5. Jänner 2019

Seit 02.01. sorgt eine vorherrschende Nordwetterlage in den Staulagen der Nordalpen und der Tauern für beträchtliche Neuschneemengen, auf den Bergen fielen bislang bis zu 200cm Neuschnee. Neben den Neuschneemengen sind der stürmische Nordwind und die Temperaturänderung für die angespannte Situation verantwortlich. Mit dem durch eine Warmfront initiierten Temperaturanstieg lagerte sich etwas feuchterer und dichterer Schnee auf lockeren, kälteren Neuschnee ab.

Die Daten der Station am Tamischbachturm im Gesäuse spiegeln die zurzeit vorherrschende Situation eindrucksvoll wider. Nach der kalten Phase zu Beginn des Niederschlagereignisses ab 02.01. sorgte eine Warmfront in der Früh des 04.01. neben weiterem starkem Schneefall für einen kontinuierlichen Temperaturanstieg.  Quelle: LWD

Mit zunehmender Schneemächtigkeit nahm seit 04.01. die spontane Lawinenaktivität kontinuierlich zu. Abgänge von mittleren bis großen Lockerschneelawinen als auch große spontane Schneebrettlawinen wurden registriert. Aufgrund der zunehmenden Gefährdung sowie der starken Schneeverwehungen wurden viele Straßen gesperrt, vereinzelt wurden auch Siedlungen evakuiert.

Abgang der Roßkarlawine am 04.01. , welche die Straße zur Oberst Klinke Hütte verlegte. Quelle: Kren

Auch die Straße Richtung Hinterwildalpen wurde in der Nacht auf den 05.01. von einer Lawine verlegt. Quelle: LK Wildalpen

Aufgrund der großen Neuschneemengen lösen sich immer wieder Lockerschneelawinen aus steilem Gelände, wie hier im Gesäuse bei Hieflau. Quelle: Wildling (ÖBB)

Die Situation bleibt weiterhin angespannt, in den Nordalpen und den Tauern herrscht verbreitet große Lawinengefahr. Bis Montagfrüh fällt auf den Bergen noch einmal bis zu ein halber Meter Neuschnee bei weiter anhaltendem stürmischem Nordwind. Die Gefahr von großen und auch sehr großen spontanen Lawinen bleibt weiter bestehen. Neben den Neuschneemengen ist auch in der kommenden Nacht der Temperaturverlauf ein entscheidender Faktor, die Schneefallgrenze schwankt (in Abhängigkeit von der Niederschlagsintensität) weiter zwischen 500m und 1000m.

Speziell im exponierten Gelände unter starkem Windeinfluss ist der Schneedeckenaufbau extrem ungünstig. Weiche, kalte Schneeschichten sind überdeckt, die Schneedecke kann in allen Expositionen sehr leicht, also durch die geringe Zusatzbelastung eines Wintersportlers gestört und als Schneebrettlawine ausgelöst werden, die große Ausmaße annehmen können! Unternehmungen im Gelände erfordern in dieser Situation viel Erfahrung und besonders gutes lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. Die weiterhin schlechten Sichtbedingungen machen dies aber meist unmöglich. Durch die enormen Einsinktiefen ist der Schnee außerdem sehr schwer zu fahren! Unerfahrene Personen sollten den gesicherten Pistenbereich nicht verlassen!

Die gebundene Schneeauflage kann durch einen Bruch der daruterliegenden weicheren Schicht leicht als Schneebrett ausgelöst werden. Quelle: Friedl
 
Die steigende Schneefallgrenze sorgte bereits in den Abendstunden des 05.01. für spontande Abgänge auf steilen, schneereichen Wiesenhängen wie hier in Weißenbach a.d. Enns. Quelle: Tadler

Prognostizierte Neuschneesumme bis Montagfrüh (07.01.) (Ausgangslage 05.01. 06:00 UTC) Quelle: ZAMG


In den kommenden Tagen Neuschnee, Sturm, Kälte und schlechte Sicht – Anstieg der Lawinengefahr auf Stufe 4!

Erstellt am 2. Jänner 2019

Die kommenden Tage stehen im Hinblick auf die Lawinensituation im Zeichen einer äußerst ungünstigen Wettersituation: Neuschnee, Sturm und Kälte werden die Lawinengefahr auf den obersteirischen Bergen auf Stufe 4 (groß) ansteigen lassen! Betroffen sind das Nordstaugebiet, also die Gebirgsgruppen von Dachstein, Totem Gebirge, Ennstaler und Eisenerzer Alpen und Hochschwab sowie die nördlichen Niederen Tauern. Südlich des Tauernhauptkammes wird es zwar deutlich weniger schneien, aber auch hier ist mit starker Schneeverfrachtung und störanfälligem Triebschnee zu rechnen.

Bis zum Neujahrstag fielen in den genannten Gebieten bereits bis zu 1 Meter Neuschnee, relativ milde Temperaturen und vorübergehender Regen bis knapp 2.000m hinauf hatten aber zu einer recht guten Setzung der Schneedecke geführt (siehe Schneeprofil). Trotz des stürmischen Windes hielt sich daher auch die Treibschneebildung mangels verfrachtungsfähigem Schnee in Grenzen. Im Vordergrund standen eher Gleitschnee- sowie Lockerschneelawinen im Vordergrund.

01.01.2019: Gleitschneeabgang in den Donnersbacher Tauern. Foto: LWD

01.01.2019: Relativ gut gesetzte Schneedecke an einem NW- Hang an der Tauernnordseite. Ein im Schneeprofil nicht sichtbare Graupeleinlage bricht erst bei großer Zusatzbelastung…Foto: LWD
01.01.2019: Schneeverfrachtungen an der Tauern-Südseite (Hochreichart). Foto: Martin Edlinger
01.01.2019: Schneebrettabgang an der Tauernsüdseite (Bärental – Ausläufer vom Hirschfeld/Pletzen). Foto: Martin Edlinger

Jetzt hat sich die Lawinensituation grundlegend geändert. Der Neuschnee ist kalt und leicht, und wird mit dem stürmischen Wind gut verfrachtet, auch zunehmend weiter hinunter in die tieferliegenden Waldgebiete.

Niederschlagsradar mit klassischer winterlicher Nordstaulage 02.01.2019: mit der stürmischen Höhenströmung gelangen die Schneeschauer über den Alpenhauptkamm auch weiter nach Süden. Quelle: ZAMG

Nach einem kurzen Nachlassen der Schneefälle am Donnerstag, 03.01. verstärkt sich die Niederschlagsintensität bis zum Wochenende neuerlich: Die Neuschneesummen können in den Nordstauregionen des Ausseerlandes sowie im Hochschwabgebiet bis 1 Meter erreichen. Im Fall von Schneebrettlawinen werden durch die effektiven Verfrachtungen entsprechend große Anrisshöhen erwartet!

Snowgrid Neuschneeprognosen bis Samstag 05.01. Quelle: ZAMG

Neuschnee und Sturm zum Jahresausklang!

Erstellt am 29. Dezember 2018

Die Steiermark gelangt in der Nacht zum Sonntag von Norden her in den Einfluss einer feuchten und stürmischen Nordwestströmung. In den typischen Nordstaugebieten entlang der Nordalpen und Niederen Tauern wird wieder reichlich Neuschnee erwartet. Wie bereits am 13./14.12. sowie am 23./24.12. liegt der Niederschlagsschwerpunkt wieder zwischen Dachstein und Totem Gebirge sowie im Hochschwabgebiet. In diesen Gebirgsgruppen kann bis zu 1 Meter Neuschnee fallen! Die Schneefallgrenze schwankt zwischen 400m und 600m. Dazu weht stürmischer Nordwestwind, welcher zu umfangreichen Triebschneeablagerungen führen wird. Eine vorübergehende Wetterbesserung tritt erst in der Silvesternacht ein.

Prognostizierte Niederschlagssummen bis zum Neujahhrstag 06:00 Uhr
 
Prognostizierte Windspitzen am Silvestertag um 06:00 Uhr

Seite: « Erste  < 26 27 28 29 30 >  Letzte »