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Weiter Warten auf den Schnee

Erstellt am 20. Dezember 2016

Die Niederschläge von vergangener Woche und von Sonntag auf Montag sind bereits wieder Schnee von gestern. Viel war es ja nicht, was uns am Montag ein schnell ziehender Kaltluftropfen gebracht hat. Bis maximal 15 Zentimeter wurden nördlich des Hochschwabs registriert, etwa 10-15 Zentimeter waren es von den Schladminger Tauern bis ins Ausseerland. Die Gebiete südlich der Tauern gingen überhaut leer aus.

An der Nordseite der Tauern und entlang der Nordalpen findet sich verbreitet meist eine sehr harte, nicht überall geschlossene Altschneedecke, die von grasigen, schottrigen oder felsigen Hangpartien unterbrochen ist. Die Gipfel und Plateaus sind oft abgeblasen, pulvriger Schnee liegt in windgeschützten Rinnen und Mulden, gering mächtige Triebschneepakete vor allem hinter windbearbeiteten Geländekanten. Auch Bruchharsch, der teils durch Wind oder die Sonneneinstrahlung entstanden ist, kommt je nach Geländeexposition vor. Insgesamt also nicht sehr lohnende Tourenverhältnisse.

An der Tauernsüdseite, so wie hier am Greim, liegt nicht einmal in Rinnen ausreichend Schnee für Schitouren (Quelle: LWD Steiermark).

Wie geht es weiter mit dem Winter? Bis zum Heiligen Abend bleibt es trocken und im Gebirge relativ mild. Am Christtag sollte Frau Holle zumindest auf den obersteirischen Bergen für etwas Neuschnee sorgen.

Niederschlagssumme bis 25.12.2016: Etwas Neuschnee wird für den Norden erwartet, die Schneefallgrenze dürfte bei 1000m liegen (Quelle: ZAMG).

Danach zeigt die Numerik wieder das seit Wochen aktive Hoch an. Ein nachhaltiger Wetterumschwung mit reichlich Schnee würde sich erst bei einem Durchbruch atlantischer Luftmassen einstellen, doch dieser ist leider derzeit nicht in Sicht.

Höhenwetterkarte für den 27.12.2016: Weiterhin blockiert ein Hochdruckgebiet das Vordringen atlantischer Luftmassen (Quelle: ZAMG).

Gefahr durch frischen Triebschnee in den Nordalpen!

Erstellt am 12. Dezember 2016

Während im Süden der Steiermark sonniges Wetter vorherrscht, bringt eine Kaltfront heute (12.12.) Neuschnee in die Nordalpen. Zwischen dem Ausseerland und dem Hochschwabgebirge sind bis heute Mittag bereits 20 bis 40 cm Neuschnee gefallen. Weitere bis zu 20 cm werden bis zum Ende des Schneefallereignisses erwartet.

Dichter Schneefall am Hochkar nördlich des Hochschwabs. Quelle: LWD Stmk.

An der Station Loser im Ausseerland wurden bis heute, 14 Uhr bereits knapp 40 cm Neuschnee registriert. Weitere bis zu 20 cm werden noch erwartet. Quelle: LWD Stmk.

Der Neuschnee fällt sonnseitig unter 2000 m Höhe auf aperen Boden. Nur kleinere eingewehte Bereiche weisen bereits eine Altschneedecke als Unterlage auf. Skitouren sind daher nach wie vor nur sehr eingeschränkt möglich. Nordseitig ist teilweise auch unter 2000 m bereits eine Unterlage vorhanden, welche aber auch als Schwachschicht für Schneebrettlawinen in Frage kommt.

Zu Beginn des Neuschneeereignisses wehte stürmischer Nord- bis Nordwestwind. Nach einer Windpause bis heute Mittag, während der sich eine lockere Neuschneeschicht ablagern konnte, legt der Wind nun wieder an Stärke zu und sorgt voraussichtlich bis morgen, Dienstag, in windabgewandten Bereichen für beträchtliche Triebschneeansammlungen. Diese Kombination ist kritisch, da die lockere Neuschneeschicht als Schwachschicht unter der gebundenen Triebschneedecke zu leicht auslösbaren Schneebrettlawinen führen kann. Nordseitig ist in höheren Lagen überdies eine schwach aufgebaute Altschneedecke vorhanden, die ebenfalls als Schwachschicht für Schneebrettlawinen in Frage kommt.     

Kurzzeitig steigt daher die Gefahr von Schneebrettlawinen in eingewehten Bereichen beträchtlich an. Insbesondere sind die hohen Lagen in den westlichen Nordalpen betroffen, aber auch in den restlichen Regionen des Nordstaugebietes (gesamte Nordalpen und nördliche Niedere Tauern) ist Vorsicht geboten. Schneebrettlawinen können bereit durch geringe Zusatzbelastung ausgelöst werden. Bereiche mit frischem Triebschnee sollten daher dringend gemieden werden.

 

Weiterer Ausblick:

Bei langsam steigenden Temperaturen wird am Mittwoch und Donnerstag noch eine kleine Störung durchziehen, die aber nur wenig Niederschlag bringt. Danach zeichnet sich niederschlagsfreies Hochdruckwetter mit teilweise ungewöhnlich hohen Temperaturen ab.


Reparaturarbeiten am Stationsnetz

Erstellt am 10. Dezember 2016

Nach mehreren Versuchen, bei denen Wind und Nebel die Spielverderber waren, konnten am Freitag mit der Unterstützung des BMI Hubschraubers schon lang geplante Wartungsarbeiten am Stationsnetz des LWDs durchgeführt werden. Trotz durchaus starkem Westwind konnten die LWD-Mitarbeiter in den Eisenerzer Alpen, den Ybbstaler Alpen sowie im Hochschwabgebiet sicher bei den Messstationen abgesetzt werden und durch teils aufwendige Arbeiten die Stationen wieder auf Vordermann bringen.

Die Föhnbewölkung lässt den Eindruck aufkommen, dass die Station am Gamsstein im Grenzgebiet zu Niederösterreich von Geisterhand repariert wurde.... Quelle LWD

Zugleich konnte ein aktueller Überblick über die aktuelle Schneelage in den genannten Gebirgsgruppen gewonnen werden. So wie erwartet sind die Schneereserven meist der föhnigen Witterung  Ende November zum Opfer gefallen. Die folgende kältere, niederschlagsarme Phase sorgte für die nun herrschenden Bedingungen auf den Bergen, die sich durch Schneearmut und verharschte, windbeeinflusste Flächen auszeichnet. Nur in eingewehten, schattigen Rinnen konnte sich etwas Schnee halten.

So wie auch schon in den vergangenen Jahren wenig Schnee zu Dezemberbeginn auf den steirischen Bergen. Der Blick richtet sich von den Eisenerzer Alpen Richtung Westen in die Gesäuseberge, im Bild der Lugauer, Zinödl und die Hochtorgruppe. Quelle: LWD

Einen genaueren Ausblick über die weitere Wetterentwicklung gibt´s im Beitrag vom 08.12.


Neuheiten bei den Lawinenrucksäcken

Erstellt am 9. Dezember 2016

Liebe Tourengeher!

Die Ausstatter von Lawinenrucksäcken haben uns folgende Informationen zukommen lassen:

 

PIEPS Jetforce

Mit der Einführung des PIEPS Jetforce wurde der Lawinenairbag-Markt revolutioniert. Dabei handelt es sich um die erste elektronische Lawinenairbag-Technologie mit Düsengebläse, die rein die Umgebungsluft zum Aufblasen benutzt und Mehrfachauslösungen ermöglicht. Der 200 Liter große Jetforce-Airbag wird in weniger als 3 Sekunden befüllt.

Dies ermöglicht der Rotor des Düsengebläses mit einer Drehzahl von 60.000 Umdrehungen pro Minute. Regelmäßiges Nachblasen garantiert die Aufrechterhaltung des Volumens, selbst bei kleinen Airbag-Verletzungen (Loch, Schnitt). Das Jetforce-System verwendet einen speziellen Lithium-Ionen-Akkumulator. Dieser Akku-Typ erzeugt hohe Stromstärken auch bei tiefen Minustemperaturen. 500 Ladezyklen sprechen für eine lange Lebensdauer und nahezu keine Selbstentladung für einfache Lagerungseigenschaften.

Der kompakte Lithium-Ionen-Akku ermöglicht mindestens 4 Airbag-Auslösungen pro Ladung und ist auch für Flugreisen völlig unkompliziert geeignet.

Üben ohne Zusatzkosten

In 20% der Ernstfälle löst der Benutzer aufgrund von Unsicherheit mit dem Mechanismus nicht aus. Vertrautheit mit dem Auslösemechanismus und Training erhöhen die Auslöserate und Sicherheit. Der Airbag wird nach 3 Minuten automatisch entleert. Somit verringert sich der Schneedruck auf die verschüttete Person, sollte es trotz Airbag zu einer Verschüttung kommen. Dadurch entsteht ein Hohlraum der die Überlebenschancen deutlich verbessert.

  • Angeboten wird der PIEPS-Jetforce in 3 Größen:
  • Rider 10 L für Freerider
  • Tour Rider 24 L für klassische Tagestouren
  • Tour Pro 34 L für hochalpine bzw. Mehrtagestouren
  • Ausgestattet mit den bewährten PIEPS-Features wird der Tour Rider wie auch der Tour Pro in 2 Rückenlängen angeboten.

Weiterführende Informationen finden Sie unter http://www.pieps.com/de/cat/pieps-jetforce

 

(R)Evolution der Lawinenrucksäcke - Mammut

Der Boom von Freeriden und Skitouren hat in den letzten Jahren zu einer starken Weiterentwicklung der Airbag-Rucksäcke geführt. Früher als schwer und störend empfunden werfen moderne Versionen neben ihrem geringen Gewicht auch einen hohen Komfort in die Waagschale.
Der Schweizer Bergsportausrüster Mammut startet mit einer komplett überarbeiteten Linie von Lawinenrucksäcken in den Winter 2016/2017. Sowohl das Airbag-System selbst als auch alle Rucksackmodelle wurden optimiert. Das Ergebnis: extrem niedriges Gewicht bei gewohnt starker Leistung. Das neue Airbag System 3.0 ist so klein und leicht, dass man es weder beim Freeriden noch auf langen Skitouren wirklich spürt. Das Tragesystem ist wesentlich bequemer geworden und die durchdachte Ausstattung überzeugt Freerider wie ambitionierte Tourengeher gleichermaßen. Damit gibt es keine Entschuldigung mehr, auf diesen möglicherweise lebensrettenden Teil der persönlichen Sicherheitsausrüstung abseits markierter Pisten zu verzichten.

Mit einem Gewicht von nur ca. 1 kg ist das Removable Airbag System 3.0 inklusive Carbon-Kartusche das leichteste, das Mammut je entwickelt hat. In Kombination mit den Mammut Lightweight Rucksackmodellen lässt sich in der Summe viel Gewicht einsparen. Das leichteste Komplettpaket beginnt bereits bei 1,5 kg – die perfekte Symbiose für ambitionierte Tourengeher und Skibergsteiger. Das nur geringfügig schwerere Protection Airbag System 3.0 bietet genau wie das Vorgängermodell neben den Vorteilen eines normalen Airbags zusätzlichen Schutz vor mechanischen Verletzungen. Im Notfall legt sich der Airbag-Ballon schützend um Kopf, Nacken und Brustbereich. Bei den Protection Airbags wurde verstärkt an der Konstruktion der Schulterträger und des Hüftgurts gearbeitet – sie sind jetzt wesentlich flacher und dadurch bequemer zu tragen, was besonders weibliche Tourengeherinnen und Freeriderinnen zu schätzen wissen.

Nach wie vor bietet das Airbag System 3.0 volle Flexibilität und lässt sich in unterschiedliche Rucksäcke der jeweiligen 3.0 Produktreihe umbauen. So hat man immer den richtigen Rucksack für jede Unternehmung zur Verfügung – vom schlanken 15 l Powder Pack bis zum 45 l Lastenträger für Mehrtagestouren. Für die sekundenschnelle Füllung der Airbags wird weiterhin die bewährte und temperaturunabhängige Druckgastechnologie verwendet. Aus Sicht von Mammut ist dies für den Gebrauch in den Bergen das zuverlässigste System, da es jederzeit und unter allen Witterungsbedingungen einwandfrei funktioniert.

Die Neuerungen im Detail

Inflation System 3.0: Die Auslöseeinheit vereint neuerdings Luftmengenverstärker und Auslösemechanik in einem Gehäuse und spart so Platz und Gewicht. Es ist absolut zuverlässig, wartungsfrei und äußerst benutzerfreundlich, da es direkt nach dem Einschrauben der Kartusche einsatzbereit ist.

Auslösegriff 3.0: Der neue Auslösegriff in gut sichtbarem orange ist intuitiv zu bedienen und ab dieser Saisonhöhenverstellbar und somit auf jede Körpergröße anpassbar. Darüber hinaus ist er faltbar und lässt sich so platzsparend und sicher im Schulterträger verstauen.

Airbag Ballon 3.0: Der neue Airbag wurde mit Fertigungstechnologien aus der Automobilindustrie vollständig überarbeitet. Dadurch ist er noch robuster und leichter geworden. Um teilverschüttete Personen noch schneller zu finden, wurde das Material in speziellem Neon-Orange eingefärbt.

Weiterführende Informationen zur Mammut Airbag Technologie 3.0 finden Sie unter: https://www.mammut.ch/AT/de_AT/know-how/avalanche-safety/avalanche-airbags/decide

 

SCOTT Lawinen Rucksack mit Alpride Airbag System

Lawinenairbags funktionieren analog dem Phänomen des «Müesli-Prinzips»: Nach dem Schütteln schwimmen die großen Nüsse oben auf, die kleinen Haferflocken aber sinken zum Boden hin. Zieht der mit einem Lawinenrucksack ausgerüstete Skifahrer den Auslöser seines Airbags, so steigt die Chance, dass er dank dem erhöhten Volumen des aufgeblasenen Ballons an der Oberfläche des sich talwärts bewegenden Schneebretts bleibt.

Dieses Prinzip der inversen Segregation macht sich auch die Alpride-Technologie zu Nutzen, die Scott in seiner Lawinenrucksack-Linie verbaut. Anders als die Konkurrenz, setzt das Alpride-System auf zwei Standardkartuschen (je eine mit CO2 und Argon befüllt), wie sie in auch Rettungswesten von Flugzeugen genutzt werden. Diese Kartuschen erfüllen von vorneherein die Bestimmungen der International Air Transport Association IATA, was einen problemlosen Transport mit dem Flugzeug ermöglicht. Außerdem ist der Austausch bzw. Ersatz benutzter Kartuschen weltweit einfach und kostengünstig möglich. Das sind schwerwiegende Argumente insbesondere für jene Schneesuchende, die sich dem Traum vom Übersee-Powder auf dem amerikanischen Kontinent oder in Japan erfüllen.

Leicht fällt indes das Systemgewicht aus: gerade mal 1.240 g wiegt das Auslösesystem samt Ballon. Es lässt sich mit wenigen Handgriffen aus dem Rucksack ausbauen und in jeden der sechs verschiedenen Scott Airbag-Rucksäcke installieren. Diese Variabilität wissen Freerider und Skitourengeher dann zu schätzen, wenn sie an einem Tag liftunterstützte Abfahrten in und um ein Skigebiet absolvieren und eine Woche später auf Mehrtagestour gehen möchten.

Aber auch die Profis schwören auf die Lawinenrucksäcke von Scott: Die in Materialfragen äußerst kritische Bergwacht in Chamonix hat den Air Free AP 32 Kit vertrauensvoll in ihre offizielle Ausrüstung aufgenommen.

Highlights der neuen Lawinenrucksack-Linie von Scott:

  • Systemgewicht: 1.240 g
  • 150 Liter-Airbag bläst sich in 3 Sekunden auf
  • Extra Stabiler Ballon dank der Verwendung von zwei Gewebelagen
  • Neue Luftfilterkonstruktion mit verbesserter Zuluftöffnung
  • Problemlose Mitnahme im Flugzeug
  • Integrierter Rückenprotektor
  • Aluminium-Sicherheitsschnallen an Brust und Hüfte
  • Herausnehmbares Scott Alpride Airbag-System passt in alle Scott Lawinenrucksäcke

Der Winter mit Schnee lässt weiterhin auf sich warten

Erstellt am 8. Dezember 2016

Ein nachhaltiger Wintereinbruch ist vorerst nicht in Sicht. In den nächsten Tagen wird es sogar sehr mild, denn wir rücken dem Zentrum des  über Mittel- und Südeuropa liegenden Hochdruckgebietes näher. Auf den Bergen scheint die Sonne, und vor allem im Mittelgebirge liegen die Temperaturen um 5 bis 10 Grad über den für Anfang Dezember durchschnittlichen Werten. In 1000 Meter Höhe hat es in den nächsten Tagen um plus 10 Grad, in 2000 Meter um plus 5 Grad.

Am Sonntag Abend ziehen von Nordwesten her Wolken auf, und in der Nacht auf Montag kann es stellenweise ein wenig regnen oder schneien, wobei die Schneefallgrenze allmählich auf 800 bis 500 Meter sinkt. Das sieht aber derzeit nur nach einer sehr schwachen Kaltfront aus, größere Schneemengen sind nicht zu erwarten.

Für die kommende Woche ist die Entwicklung der Temperatur dann überhaupt noch sehr unsicher. Da liegen wir zwischen sehr kalter Luft in Osteuropa und der milden Luft im Westen. Für Österreich zeigen die Vorhersagemodelle momentan noch eine sehr große Bandbreite an Möglichkeiten, von sehr kalt bis sehr mild. Größere Niederschlagsmengen sind nicht dabei.

Ensemble-Modelllauf der Temperatur in ca. 1.500m bis Weihnachten: relativ abgesichert ist nur die Erwärmung am Wochenende und die nachfolgende Abkühlung in der Nacht auf Montag, den 12.12. Danach kann man sich’s aussuchen...

 

Ensemble-Modelllauf des Niederschlags in ca. 1.500m bis Weihnachten: der weitere Verlauf nach dem 12.12. bleibt noch ungewiss…
 
So wie am Hochschwab-Plateau siehts derzeit fast überall im Hochgebirge aus: wenig bis gar kein Schnee und verharschte, schattseitig auch vereiste Oberflächen. Foto: A. Pilz
 
Triebschnee liegt ganz vereinzelt in kleinen, eingewehten Mulden schattseitiger Hochlagen. Foto: A. Pilz

 

 


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