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Fortbildung für Wetter- und Lawinenbeobachter

Erstellt am 5. Dezember 2016

Am 03.12. fand am Dachstein bei traumhaftem Bergwetter eine länderübergreifende Fortbildung für Lawinenbeobachter statt. Zum ersten Mal wurde die Veranstaltung in Kooperation zwischen den Lawinenwarndiensten Salzburg und Steiermark durchgeführt. Die Beobachter haben einen besonderen Stellenwert im Informationsnetz der österreichischen Lawinenwarndienste, da sie den Lawinenprognostikern täglich und aus allen Gebirgsgruppen wichtige direkte Informationen zu den Gefahrenzeichen sowie Wetter- und Schneebedingungen aus dem alpinen Gelände liefern.

Trotz allgemeinen Schneemangels konnte mit Unterstützung der Planaibahnen die Schulung bei optimalen Schnee- und Wetterbedingungen am Dachtein durchgeführt werden. Quelle: Kain

Alleine in der Steiermark werden von 17 repräsentativen Plätzen umfassende Erkenntnisse über die Schneedecken- sowie Lawinen- und Wetterverhältnisse in den alpinen Regionen gemeldet. Dazu kommt noch ein Netzwerk von Beobachtern die variabel im Gelände unterwegs sind und wertvolle Informationen liefern.

Mit Unterstützung der Planaibahnen war es möglich, die Schulung am Dachstein abzuhalten. Zusammen mit den Lawinenexperten wurden in theoretischen Einheiten neue Methoden zu den Themen Schnee und Lawine erarbeitet und danach im alpinen Gelände umgesetzt.

In Gruppenarbeiten im Gelände wurden Methoden und Erfahrungswerte zwischen den Beobachtern aus Salzburg und der Steiermark ausgetauscht. Quelle: LWD Stmk

Herzlichen Dank an alle Teilnehmer für das Interesse und die gelungene Veranstaltung!

Nach einem langen Tag auf dem Dachsteinplateau brachte die letzte Gondel die Gruppe sicher ins Tal. Quelle: LWD Stmk

Föhnende – folgt nun der Winter?

Erstellt am 25. November 2016

Die anhaltende Föhnlage der letzten Woche sorgte für teils stürmische, vor allem aber für überdurchschnittlich milde Verhältnisse auf den steirischen Bergen. Die Schneedecke, die sich bei zwei Neuschneeereignissen in der ersten Monatshälfte bilden konnte und erstmals in dieser Saison für eine rege Tourenaktivität sorgte, fiel der Föhnlage leider großteils zum Opfer.

Anhaltende Föhnlage der letzten Woche mit kontinuierlich starkem SW-Wind, der die Temperaturen auf einem hohen Niveau hielt. Station Hohe Rannach, Quelle LWD Steiermark

Klassische Föhnszenerie in den Nordalpen: Im Ennstal hält sich der Nebel, Schnee existiert in mittleren- und tiefen Lagen nur mehr in künstlicher Form. Blick vom Rittisberg (25.11.) Richtung Osten, Quelle: Bergfex

Der weitere Ausblick: Kommt der Winter?

Hinsichtlich Temperatur kommen wir dem Winter schon wieder näher. Nach einem milden, teils noch föhnigen Samstag bricht dieser am Sonntag endgültig zusammen und es gelangt von Norden her kalte Luft nach Österreich. Niederschlag ist vorerst jedoch Mangelwahre, mehr als 10 – 15cm Neuschnee in den klassischen Nordstaugebieten werden nicht erwartet. Der weitere Wochenverlauf bleibt auf der kühleren Seite, hinsichtlich Schnee könnten zum Ende der kommende Woche alle Schneehungrigen erstmals wirklich auf ihre Rechnung kommen. Jedoch ist diese äußerst vielversprechende Neuschneeprognose noch sehr unsicher. Aber man darf hoffen…

Ein Hoch über den Britischen Inseln und ein Tief über dem Baltikum sorgen zu Beginn der neuen Woche für einen eher trockenen Kaltluftvorstoß. Quelle ZAMG

Wochenendausblick

Erstellt am 18. November 2016

In der Nacht auf den morgigen Samstag breiten sich aus dem Südwesten Niederschläge auf die gesamte Steiermark aus. Die Schneefallgrenze liegt dabei meist oberhalb von 2000 bis 2200m, lediglich während der Abend- und Nachtstunden (Nacht auf Sonntag) kann es in den nördlichen Gebirgsgruppen kurzfristig weiter herunter schneien.

Der Schwerpunkt der Niederschläge übers Wochenende liegt im Süden (Niederschlagssumme bis Montag Mitternacht in [mm]). Quelle: ZAMG

 

Am Sonntag klingen die Niederschläge noch in den frühen Morgenstunden ab und die Temperaturen beginnen spürbar anzusteigen. Der Südwestwind weht überaus stürmisch, wobei in den südlichen und östlichen Gebirgsgruppen die höchsten Windgeschwindigkeiten erreicht werden– auf der Hohen Rannach/Seetaler Alpen wurden bereits Spitzen von über 140 km/h gemessen.

 

Auf der Hohen Rannach wurden bereits Orkanböen von über 140km/h registriert. Quelle: LWD Steiermark

 

Schnee fällt am kommenden Wochenende meist nur in den Hochlagen, hier kann der überaus stürmische Südwestwind somit frischen Triebschnee bilden. Ansonsten durchfeuchtet bzw. durchnässt der Regeneintrag die Schneedecke und es kann zu spontanen Auslösungen kommen.

Auch die kommende Woche steht im Zeichen der stürmischen Südwestanströmung, was bedeutet, dass sehr milde Luftmassen (in 2000m erwarten uns Temperaturen durchwegs um etwa +5 Grad) der Schneedecke selbst in den hohen Lagen stark zusetzen werden.


Erwärmung und rasche Durchfeuchtung der Schneedecke

Erstellt am 16. November 2016

Mit einer zunehmend westlichen Anströmung wird durch Zufuhr deutlich wärmerer Luftmassen die kalte Wetterphase vorübergehend beendet. Die Frostgrenze steigt heute bereits über 2000m an, was man an den Stationsdaten gut mitverfolgen kann. Durch die rasche Durchfeuchtung der vorhandenen Schneedecke, gebietsweise verstärkt durch Regeneintrag,  können sich in den nächsten Tagen aus steilen Bereichen kleinere Nassschneerutsche lösen bzw. auf Grund abgleiten.

Prognose der Temperaturentwicklung für den restlichen November in ca. 1500m. Die rote Linie markiert das langjährige Mittel. Quelle: ZAMG

Stellenweise Gefahr durch frischen Triebschnee

Erstellt am 13. November 2016

Nach den für Mitte November relativ ergiebigen Schneefällen der vergangenen Woche waren am heutigen Sonntag doch schon einige Skitourengeher und Winterwanderer in den steirischen Bergen unterwegs.

Schneehungrige Winterwanderer und Skitourengeher am Präbichl. Quelle: LWD Steiermark.

Wie schon in den vorherigen Einträgen beschrieben, waren die Schneebedingungen für Skitouren im Gelände noch etwas dürftig. Allerdings sorgte starker Nordwestwind während des Schneefalls für umfangreiche Verfrachtungen und daher lokal durchaus für kritische Bedingungen.

Der starke Wind und kalter Neuschnee der letzten Tage sorgte kleinräumig für sehr unterschiedliche Schneeverhältnisse: Abgeblasene Hänge stehen mit Triebschnee gefüllten Rinnen gegenüber. Quelle: LWD Steiermark.

Eine Schneedeckenuntersuchung in einer mit Triebschnee gefüllten Rinne wies auf durchaus angespannte Verhältnisse hin. Die folgende Abbildung zeigt eine glatte Bruchfläche im Übergang von der älteren Schneedecke vom Wochenbeginn (6. und 7.11.) zur frischen Triebschneeauflage von Freitag und Samstag (11. und 12.11). Die Gefahr der Auslösung von Schneebrettlawinen war heute lokal sicherlich gegeben. Das dazugehörige Schneeprofil ist im LAWIS zu finden.

Glatte Bruchfläche im Übergang vom Altschnee zum frischen Triebschnee. Standort in Kammnähe einer ostexponierten Rinne auf ca. 1900 m. Quelle: LWD Steiermark.


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