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Lawinenkommissionskurs auf der Turracher Höhe

Erstellt am 17. Dezember 2014

Vom 14. bis 18. Dezember fand auf der Turracher Höhe eine von der ZAMG sowie den Ländern Steiermark, Niederösterreich und Kärnten organisierte Fortbildung mit rund 70 Lawinenkommissionsmitgliedern sowie 20 Ausbildern statt. Das hochrangige Ausbildungsteam, angefangen vom international führenden Lawinenexperten Bernd Zenke vom Lawinenwarndienst Bayern, über die Experten der Lawinenwarndienste Steiermark, Niederösterreich und Kärnten, bis hin zu Rechtsexperten, Bergführern und Alpinpolizisten bot den Teilnehmern eine umfangreiche Weiterbildung in Theorie und Praxis der Lawinenkunde und der Lawinenkommissionsarbeit.

Der wohl prominenteste der Ausbilder, Bernd Zenke, war 1993 bei der Entwicklung der in Europa heute gültigen Lawinenwarnskala federführend.

Bernd bewies seine Verbundenheit mit den österreichischen Lawinenwarndiensten, indem er die letzten Tage seines aktiven Berufslebens als Referent auf der Turracher Höhe verbrachte. Danke Bernd und viel Spaß als künftiger Nutzer!

 

Einer der Hauptorganisatoren Arno Studeregger von der ZAMG Steiermark beim theoretischen Teil der Ausbildung.

Neben Vorträgen zur Lawinenkunde und rechtlichen Aspekten der Kommissionsarbeit standen zahlreiche praktische Übungen auf der Tagesordnung. Dazu gehören die Analyse der Schneedecke sowie die Interpretation von Wetterdaten.

Erfahrene Bergführer brachten den Teilnehmern die neuesten Methoden der Schneedeckenanalyse nahe.

Ein weiterer praktischer Schwerpunkt waren Übungen sämtlicher Notfallmaßnahmen im Falle eines Lawinenunglücks, von der Suche bis zur Bergung der Verschütteten.

Die Auffrischung des Umganges mit dem Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS) ist ein Pflichtpunkt bei jedem Ausbildungskurs.

Ein wichtiger Teil der Kommissionsarbeit liegt in der Beurteilung der Lage aus dem Hubschrauber. Durch die Besichtigung sonst unzugänglicher Bereiche kann das Schadenspotential von Lawinen besser abgeschätzt werden.

Ein großes Dankeschön gilt dem Bundesheer sowie dem Innenministerium (BMI), die jedem  Teilnehmer Erkundungsflüge ermöglichten!

Einer der Höhepunkte der Ausbildungswoche – die Alouette III des Bundesheeres im Vordergrund und die Ecureuil des BMI, hier gerade im Landeanflug.

 

Trotz der derzeit allgemein mäßigen Schneelage in der Steiermark fanden wir auf der Turracher Höhe hervorragende Übungsbedingungen vor. Ein herzliches Dankeschön an unseren Quatiergeber, dem Jägerwirt für die gute Betreuung.


Der Winter lässt sich weiterhin bitten!

Erstellt am 9. Dezember 2014

Die Neuschneehöhen des vergangenen Niederschlagsereignisses (06.-08.12.2014) waren äußerst bescheiden. Bei sinkender Schneefallgrenze schneite es bis etwa 900m herunter. Dabei fielen in den Nordalpen und Tauern bis etwa 10cm sowie im Steirischen Randgebirge bis etwa 20cm Neuschnee.

In den nächsten Tagen ist es mit dem winterlichen Gastspiel wieder vorbei, mit einer westlich- bis südwestlichen Höhenströmung gelangen erneut recht milde Luftmassen zu uns. Im Gebirge steigen die Temperaturen wieder an. Nennenswerten Neuschnee prognostizieren die Wettermodelle erst wieder ab 18.12.

Der Lawinenwarndienst Steiermark beginnt mit seiner Arbeit daher erst bei wesentlicher Änderung der Schneelage!

ZAMG- SNOWGRID- Schneeanalyse vom 9.Dezember

Interner Alpinkurs am Dachstein

Erstellt am 1. Dezember 2014

Die Mitarbeiter des Lawinenwarndienstes veranstalteten vom 25.11. bis zum 28.11.2014 einen internen Ausbildungskurs. Aufgrund des frühwinterlichen Termins stand recht bald fest, dass als anzupeilende Örtlichkeit lediglich eine Hochgebirgslage in Frage kam, wobei die Wahl recht schnell auf den Dachstein fiel. Der Witterungsverlauf „gab uns Recht“ und so glänzte der Schnee tatsächlich nur von den vergletscherten Hochlagen, in tieferen Bereichen überwog das Grau-in-Grau teils zäher und sehr ungemütlicher Nebelfelder.

Die beiden erfahrenen Bergführer Klaus Pfaffeneder und Bernd Robanser schnürten ein recht straffes Kursprogramm, das sich über vier Tage zog und viele wichtige Themenblöcke durchzog. So stand zunächst der richtig durchgeführte Standplatzbau im Vordergrund und es konnte das sichere Abseilen in schwer zugängliche Hangbereiche, wie es teils bei Schneedeckenuntersuchungen nötig ist, geübt werden. In der weiteren Folge wurde ein Schwerpunkt auf das richtige Bewegen im Fels- und Schrofengelände gelegt. Und wenn schon die Möglichkeit besteht, das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden, warum dann nicht die wohlverdiente Mittagspause im strahlend milden Sonnenschein am Dachsteingipfel genießen?

Der gesamte Lawinenwarndienst möchte sich nochmals bei der hervorragenden Kursleitung für die professionelle Durchführung des Alpinkurses bedanken!

 

Die Thematik drehte sich am ersten Tag um den Standplatzbau und es konnte das Abseilen mit verschiedenen Verankerungstypen, wie in die Schneedecke eingerammte Skier sowie vergrabene Pickel („Toter Mann“), geübt werden.

 

Der Klettersteig auf die Schulter bot sich an, um nach der langen Sommerpause wieder ein Gefühl für die Gerätschaft zu bekommen: Hier stand das Gehen mit Steigeisen in felsigem und schneebedecktem Steilgelände im Vordergrund.

 

Das Wetter hätte nicht besser sein können: Am höchsten Punkt der Steiermark war es strahlend sonnig und praktisch windstill.

 

Die Gruppe beim Abstieg vom Hohen Dachstein.

 

 

Wie klein die Welt doch ist: Bereits auf den ersten Metern trafen wir am Dachstein zufällig unsere Kollegen vom Lawinenwarndienst Oberösterreich: Florian Stifter (2.v.re.) und Stefan Reinbacher (Mitte) bei einer ersten Erkundung der Schneelage.

 

 

Die letzten Sonnenstrahlen eines Rekord-Novembers: Noch nie in der 247-jährigen Messgeschichte war es in diesem Monat so warm wie im Jahr 2014. Wer jetzt denkt „letztes Jahr hat es doch auch so angefangen…“ der irrt, im Vorjahr war es zu dieser Zeit deutlich winterlicher...   wink

 

 

Abschließendes Gruppenbild mit den beiden Bergführern (1. u. 3. v.re.) und einem Kärntern Kollegen (2. v.re.) unmittelbar nach der „Bezwingung“ des Dachsteins.

 


Besuch der Alpinmesse Innsbruck, 15. – 16.11.

Erstellt am 17. November 2014

Am vergangenen Wochenende (15. bis 16. November) öffnete die Alpinmesse ihre Pforten und lockte Bergsportbegeisterte sämtlicher Sparten ins Messezentrum in Innsbruck. Trotz noch ausstehender offizieller Zahlen kann bereits aufgrund des „rein gefühlten Ansturmes“ von einem neuen Besucherrekord ausgegangen werden: Der gemeinsame Messestand der österreichischen Lawinenwarndienste war enorm gut besucht und es ergab sich eine Vielzahl interessanter Gespräche – sowohl mit den neugierigen Messebesuchern als auch in internen Diskussionsrunden innerhalb der österreichischen Lawinenwarndienste.

Gut besuchter Messestand der ARGE der österreichischen Lawinenwarndienste

 

Inhaltlich wurde der Messestand der ARGE österreichischer Lawinenwarndienste von mehreren Schwerpunkten geprägt. Es wurde der druckfrische Saisonbericht 2013/14 in seiner bereits fünften Auflage der Öffentlichkeit präsentiert – und uns erfreulicherweise regelrecht aus den Händen gerissen... Darüber hinaus wurde der um Rückmeldungen aus dem Gelände erweiterte Funktionsumfang der etablierten SnowSafe-App vorgestellt. Nicht zuletzt ging es auch um eine wesentliche Neuerung im Aussehen der von den österreichischen Lawinenwarndiensten veröffentlichten Lageberichte. Quer durch Österreich wird die Lageberichts-Leserschaft in der kommenden Saison auf die vereinheitlichten „Hauptprobleme (typischen Situationen)“ stoßen, die nicht nur textlich sondern auch mittels Icons dargestellt werden. Diese konnten in einer Fast-Fertig-Version bereits gezeigt und ein erstes Feedback aus Nutzerkreisen eingeholt werden.

Die sechs neuen Icons auf der rechten Seite beschreiben die "Hauptprobleme"

 

Der Lawinenexperte Bernd Zenke vom Lawinenwarndienst Bayern hat im Rahmen der Alpinmesse – wo er auch als Vortragender im Alpinforum tätig war – seinen Abschied aus dem Prognosedienst gefeiert. Er wird zwar mit Ende des Jahres in Pension gehen, seine geleisteten Verdienste rund um die Einführung einer gemeinsamen fünf-teiligen Gefahrenstufenskala und der zugehörigen bayrischen Lawinenmatrix werden jedoch auch in Zukunft Gültigkeit besitzen und weiterhin das Rückgrat vereinheitlichter Lawinenprognosen bilden.

Auch der Lawinenwarndienst Steiermark möchte sich nochmals für alle gemeinsamen Aktivitäten und fruchtenden Diskussionsrunden bedanken und darf mit Stolz darauf hinweisen, dass der letzte offizielle grenzüberschreitende Auftritt von Bernd Zenke beim Kommissionskurs auf der Turracher Höhe stattfinden wird.

Bernd Zenke (re.) im Kreise seiner österreichischen Kollegen

 

Wir hatten auch ungewöhnliche Besucher am Messestand...

Reperaturen Station Ahornkogel

Erstellt am 13. November 2014

Bei föhnig milden Bedingungen Mitte November wurde die LWD-Station (Schneepegel) am Ahornkogel an der Nordseite des Grundelsees rundum erneuert. Die Schneedecke, welche Ende Oktober im Rahmen des ersten Wintereinbruches gerade im Ausseerraum über einen Meter anwuchs, ist nahezu völlig verschwunden.

Der Dachstein mit föhnbedingter Haube. Im Vordergrund die apere Südflanke des Ahornkogels

Um die Gefahr des Einschneiens der Komponenten des Schneepegels zu bannen, wurde in einem ersten, mühsamen Schritt der Mast der Station verlängert.

Die durchaus anspruchsvolle Arbeit in luftiger Höhe mit dem nahezu noch schneefreien Toten Gebirge als Panorama

In weiterer Folge wurde die gesamte Sensorik auf die Verlängerung des Mastes verlegt und neu verkabelt.

Das fertig umgebaute Schneemessfeld mit ausreichend Platz zwischen Untergrund und Sensorik.

 

 

 


 


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