Gleitschneemäuler im Bereich Wildalpen
Erstellt am 14. Februar 2016
Mit der Kombination aus zeitweiliger Sonneneinstrahlung und den derzeit ziemlich milden Temperaturen schreitet die Setzung der Schneedecke voran. Im Gegenzug nimmt allerdings auch die Neigung des schwerwerdende Schnees zu kleineren Abgängen zu, wie die Fotos unseres Wetter- und Lawinenmelder Hermann Kain (im Bereich Wildalpen) zeigen. Gut zu erkennen sind auch die geöffneten Schneemäuler auf den bewaldeten Steilhangzonen.
Schneedeckenerkundung Kl. Wildkamm
Erstellt am 13. Februar 2016
Am 12.02.2016 haben wir uns die Schneeverhältnisse in den östlichen Nordalpen angesehen. Von Interesse waren insbesondere mögliche Schwachschichten, die nach dem markanten Kaltfrontdurchgang zu Wochenmitte entstanden sind.
Durch die niedrigen Temperaturen blieb der pulvrige Charakter der obersten etwa 25-30cm Neuschnee bis zur Waldgrenze erhalten. Darüber wurde der Schnee durch den Windeinfluss gebunden, insgesamt liegt hier für die Jahreszeit aber viel zu wenig Schnee („Latschenslalom“).
Ein auf knapp über 1.500m Seehöhe angefertigtes Schneeprofil zeigt den Harschdeckel, auf den der kalte Neuschnee fiel. Der Schnee hält hier vorerst relativ gut, eine Auslösung über einen erweiterten Kompressionstest ECT war nicht möglich.
Interessant in diesem Zusammenhang der Vergleich des Handprofiles mit der automatischen AVATECH- Sonde, welche die Härte der einzelnen Schneeschicht besser auflösen kann.
Lawinenerkundung
Erstellt am 6. Februar 2016
Die heutige Erkundung führte uns auf den Grimming. Danach wurde der Erkundungsflug Richtung Oppenberg fortgesetzt. Der Wind hat viel Schnee verfrachtet, dieser liegt in Rinnen und Mulden. Im Zuge der Erkundung wurde die Wetterstation am Grimming repariert.
Während des Fluges wurden einige alte Schneebretter gesichtet. Das Bild zeigt einen Anriss eines Schneebretts am Aufstieg zum Großen Bösenstein.
Typisch für die Hochlagen sind die ausgeprägten Windgangeln. Der stürmische Nordwestwind hat die Schneedecke bearbeitet.
Rückblick auf das vergangene Neuschneeereignis und Ausblick auf das Wochenende
Erstellt am 5. Februar 2016
Kurzer Rückblick auf das vergangene Neuschneeereignis. Am 03.02. sorgte eine Kaltfront für Abkühlung, Sturm und bis zum Morgen des 04.02. für Neuschneesummen bis zu 30cm im Nordstau. Am 04. schneite es tagsüber schauerartig weiter, dazu wehte stürmischer NW-Wind, der bis in Tallagen durchgriff. Am Abend intensivierten sich durch eine aufkommende Warmfront die Schneefälle wieder und brachten über Nacht erneut viel Schnee mit Summen bis zu 45cm in den Nordalpen. Fazit: 70-80cm Neuschnee bei anhaltend stürmischen Wind, massive Triebschneeablagerungen speziell oberhalb der Waldgrenze, mächtige Wechtenbildung in Kammlagen, eine sehr störanfällige Schneetafel und somit große Lawinengefahr oberhalb der Waldgrenze!
Heute Freitag (05.02.) beruhigt sich das Wetter, in der Nacht auf Samstag bewirkt ein von Westen herannahender Hochdruckkeil nach und nach für ein Aufklaren. Am Samstag sonnige und äußerst milde Verhältnisse. Die Triebschneeproblematik schwächt sich zwar langsam ab, bleibt jedoch speziell in Bereichen mit Kältereserven akut, zudem werden mit der Einstrahlung und der Erwärmung vermehrt spontane Lockerschnee- und Schneebrettlawinen (Neuschnee der letzten zwei Tage) erwartet. Am Sonntag ist es weiterhin mild jedoch bei auflebendem Westwind zunehmend bewölkt, es bleibt aber niederschlagsfrei. Nächstes markantes Niederschlagsereignis: Voraussichtlich am Aschermittwoch in Form eines Adriatiefes verbreitet im SÜDEN.
Rückblick auf den Warmfrontdurchgang und Ausblick auf den nächsten Wintereinbruch
Erstellt am 3. Februar 2016
Bei einem massiven Warmfrontdurchgang von 31.01. auf 01.02. fielen auf den Bergen der westlichen Nordalpen bei steigender Schneefallgrenze oberhalb von ca. 2000m Seehöhe lokal bis zu 70 cm Neuschnee. Darunter führte der heftige Regen zu einer starken An- bzw. Durchfeuchtung der bestehenden bzw. zuvor frisch entstandenen Schneedecke. Die Folge waren zahlreiche Nass- und Lockerschneelawinen, die speziell in mittleren Lagen auf Grund abgingen.
Um die Auswirkungen des Ereignisses in den vom Altschneeproblem betroffenen Schattseiten zu untersuchen, wurde in ca. 2100m in sehr steilem nordostexponiertem Gelände die Schneedecke hinsichtlich Aufbau und Stabilität untersucht. Das Ergebnis zeigte, dass die Schneedecke nur oberflächig angefeuchtet wurde und die darunter befindlichen Krusten bzw. weichen, kantigen Schichten weiterhin bestehen und angesprochen werden können, wobei nur eine schwache Bruchfortpflanzung festgestellt wurde (siehe auch Schneeprofil im LAWIS).
Mit dem heutigen (03.02.) Kaltfrontdurchgang verabschiedet sich vorerst die frühlingshafte Phase. Es wird kontinuierlich kälter, wobei bis zum Freitag speziell in den nördlichen Staugebieten einiges an Neuschnee zu erwarten ist. Durch den stürmischen Nordwestwind entstehen verbreitet frische Triebschneeablagerungen, die sich auch am (aus heutiger Sicht) durchaus wetterbegünstigten Samstag überaus störanfällig gestalten werden!